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Auf Ibiza ist bald kein Platz mehr für dich und deine Party-Freunde

Die lokalen Behörden warnen: Die Balearen-Insel droht unter dem Tourismus zusammenzubrechen.
Image courtesy of Wikimedia Commons

Die spanische Insel Ibiza, Liebling aller europäischen Partytouristen, steht kurz vor dem Kollaps. Zwar ist sie mit einer Fläche von 572 km² die drittgrößte Insel der Balearen, trotzdem könnte Ibiza mit der weiter steigenden Zahl an Party-Touristen langsam überfordert sein. So sagte der Leiter der örtlichen Tourismusbehörde, Vicente Torres, einem Interview mit Pulse, die Insel habe eine „begrenzte Kapazität" und könne mit dem stetigen Wachstum einfach nicht mehr Schritt halten. Das betreffe nicht nur die Versorgung mit Trinkwasser, das durch den Party-Tourismus knapp wird und dessen dramatische Versorgungslage THUMP im letzten Jahr aus erster Hand erfahren hat. Auch „Infrastrukturen wie Straßen, ärztliche Versorgung und Entsalzungsanlagen" seien überfordert, zudem die Umwelt belastet. Der größte wirtschaftliche Motor der Insel könnte also bald zur Bedrohung des (Party-)Paradieses werden.

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Um die Langzeitfolgen abzumildern, wurden bereits einige Maßnahmen getroffen. Laut Torres herrscht seit Januar in bestimmten Teilen der Insel ein Baustopp, um die natürlichen Ressourcen Ibizas zu erhalten. Am 1. Juli trat außerdem eine Steuer für „nachhaltigen Tourismus" für Besucher ab 16 Jahren in Kraft, die in Hostels und auf Campingplätzen 50 Cent pro Nacht und in Luxushotels und gehobenen Apartments zwei Euro pro Nacht beträgt. Sollte ein Besucher länger als acht Nächte bleiben, wird die Kurtaxe halbiert.

Es stellt sich also die Frage nach der Zukunft der Insel und ob das Ende des Partytourismus nicht schon längst begonnen hat. Denn auch die bekannten Mega-Clubs sorgten kürzlich für negative Schlagzeilen: In einem der Bekanntesten, dem Amnesia, wurde im Rahmen einer Razzia eine Wechselgeldkasse mit zwei Millionen Euro konfisziert, Verantwortliche des Clubs wanderten in Untersuchungshaft. Auch ausschweifende Strandpartys, wie die von DJ tINI, wird es in Zukunft wohl nicht mehr geben—die Behörden regulieren seit diesem Jahr schärfer. Außerdem müssen die Clubs diesen Sommer früher schließen als bisher.

Vielleicht ist es ja an der Zeit, sich nach Alternativen umzuschauen. Kroatien soll ja ganz schön sein.

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