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Das Burning Man Festival wurde offenbar angegriffen

Vermutlich ist ein sozialer Konflikt der Auslöser des Vorfalls.

Foto: Imago

Am heutigen Montag geht das Burning Man zu Ende. Bereits zum 30. Mal fand es schon statt. Die diesjährige Ausgabe wird jedoch unrühmlich in die Geschichte des Festivals eingehen. Berichten zufolge wurde das White Ocean Camp am vergangenen Mittwoch von mehreren Menschen attackiert. Die Angreifer unterbrachen demnach die Stromversorgung, verklebten die Türen der Wohnwagen und fluteten das Camp mit Wasser. Es gab aber offenbar keine Verletzten.

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Noch ist nicht klar, wer die Angreifer waren. Allerdings gibt es eindeutige Indizien, dass ein sozialer Konflikt Auslöser der Aktion gewesen sein könnte. Das White Ocean gehört zu den sogenannten Plug'n Play Camps, auf denen sich einkommensstarke Menschen für ein paar tausend Dollar einkaufen können, um die Festivalwoche in einem luxuriösen Zelt oder einem Trailer zu verbringen. Camps wie das White Ocean haben eigene Köche und Sicherheitsleute, die angeblich nicht jeden Besucher reinlassen. Genau hier beginnt nun der Konflikt. Die traditionellen Anhänger sehen in derartigen Camps einen Verstoß gegen die Grundprinzipien des Burning Man. Wer sich Köche und Securitys mitbringt, widerspricht zum Beispiel dem Grundsatz der radikalen Selbständigkeit. Jeder soll sich mit seinen eigenen Ressourcen einbringen und andere gleichberechtigt daran Teil haben lassen.

Das White Ocean Camp gibt es seit 2013. Gegründet würde es unter anderem vom britischen DJ Paul Oakenfold und Timut Sardarov, Sohn eines russischen Milliardärs. Jedes Jahr wird eine sogenannte "White Party" abgehalten, bei der sich alle Besucher, die das Camp betreten dürfen, weiß anziehen und Techno von bekannten DJs serviert bekommen.

Genau während dieser Party fand der Angriff statt. Die Organisatoren des Camps äußerten sich auf Facebook zu dem Vorfall:

Interessant ist vor allem der Satz über die Anmerkung eines Mitgliedes der Burning Man Organisation. "Es ergibt Sinn, dass ihr angegriffen wurdet, weil ihr ein geschlossenes Camp seid, das die Leute nicht willkommen heißt." Die Verantwortlichen des White Ocean Camps bestreiten diesen Vorwurf. Essen sei auch an Nicht-Mitglieder des Camps ausgegeben worden und die DJ-Stage für jeden zugänglich gewesen.

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Der erste, mittlerweile gelöschte, Top-Kommentar unter dem Statement des White Ocean Camps kam von einem langjährigen Besucher des Burning Man, einem "Burner". Er begrüßte die Aktion, forderte aber in der Zukunft ein härteres Vorgehen gegen die "parasitäre Klasse". Diese Formulierung erinnert an die Argumentation der Nazis, die Juden als Parasiten sahen, die zu produktiver Arbeit nicht fähig seien, das deutsche Volk zerstörten und daher vernichtet werden müssten. Weiter unten in den Kommentaren, fordert der gleiche User einen anderen Besucher auf, zu Hause zu bleiben, wenn er nichts zur Gemeinschaft beitrage. An einer anderen Stelle schreibt er auch von parasitären EDM-Touristen.

Dieser eine Burner alleine gibt weder Aufschluss über die Gedanken der anderen, noch über diejenigen, die das White Ocean Camp angegriffen haben. Die Mehrheit der Kommentare auf Facebook zeugt von Solidarität mit dem White Ocean Camp und bestreitet die Vorwürfe, dass andere ausgeschlossen werden.

Dennoch gibt es seit Jahren einen Konflikt um das Burning Man, weil zunehmend Celebritys wie zum Beispiel Paris Hilton auf dem Festival auftauchen. Spannend bleibt die Frage, was die Burning Man Organisation offiziell dazu sagen wird. THUMP wird dich darüber auf dem Laufenden halten.

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