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Diese drei Briten behaupten, nach einer Partynacht in Syrien gelandet zu sein

Wenn ein Prank mal so richtig daneben geht.
Nach langer Party plötzlich in Syrien aufgewacht? Screenshot von Facebook.com.

Im März wurde ein 21-jähriger Brite zu einer medialen Berühmtheit. Der feierwütige Alexander Caviel war er nach einer kostspielig verflüssigten Partynacht in Essex, England, im fast 1500 Kilometer entfernten Barcelona aufgewacht, wo er dann spontan für vier Tage blieb und mit Rucksacktouristen weiterfeierte. Seit gestern nun macht eine weitere, noch extremere Geschichte die Runde in den britischen Medien: Drei Briten wollen nach einer durchzechten Nacht (unabsichtlich) in Syrien aufgewacht sein.

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Lewis Ellis, 25, aus Manchester, Alex McCormick, 19, aus Colchester in Essex, and James Wallman, 23, aus Hertfordshire verbrachten die späten Montagabend in einem Club in Ayia Napa auf der Mittelmeerinsel Zypern, wo sie Urlaub machten. Anschließend wollten sie eine Bootstour machen, bei der man Delfine beobachten kann. „Der letzte Club machte um 7 Uhr 30 morgens zu, wir blieben dann einfach bis zu unserer Bootstour um 9 Uhr wach", sagte einer der drei der englischen Tageszeitung The Mirror. „Wir waren verkatert, hatten Badehosen an und waren startklar."


Aus dem VICE-Netzwerk: Die einzige Nonne weltweit, die eine Brauerei leitet:


Nachdem das Boot eine Weile unterwegs war, stellten sie allerdings fest, dass sie sich sehr weit vom Festland entfernt hatten. Sie wurden panisch, merkten, dass etwas nicht stimmt und fingen an, sich sich zu fragen, was sie denn jetzt machen sollten. Sie wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sie sich nicht auf dem Delfinboot befanden, sondern auf einem mehrstündigen 160 Kilometer langen Transfer-Trip in das Bürgerkriegsland Syrien, den sie bereits zur Hälfte absolviert hatten.

In Syrien angekommen mussten sie warten, bis sie man sie auf eine russische Militärbasis in der Nähe von Tartus brachte. Erst dort realisierten die drei, wo sie eigentlich waren, nachdem einer von ihnen mittels Facebook seinen Standort checkte. Schließlich fanden sie auf der Basis jemanden, der ihre Notsituation verstehen und den Offiziellen vor Ort (lachend) übersetzen konnte. Und siehe da, sie befanden sich nur 50 Kilometer von Homs entfernt, einem der Epizentren des andauernden Krieges. 24 Stunden nachdem sie gestartet waren, kamen sie jedoch wieder zurück zu ihrem Ferienappartement auf Zypern.

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Und wenn du dir jetzt beim Lesen denkst, dass sich das doch mehr als merkwürdig anhört, dann hast du ein gutes Gespür: Die Geschichte ist ein Prank!

Viele Medien übernahmen sie unwissentlich oder blindlings. Und nicht nur die übliche Yellowpress, auch das Factmag und Pulseradio berichteten. Einzig der Telegraph stellte die Story in Frage und berichtete über den Prank. Bei der Recherche hatten die Kollegen das Facebook-Profil von Lewis Ellis gefunden, einer der drei Briten, die vermeintlich in Syrien waren. Und dort ist folgende Enthüllung zu lesen:

Mehr als ein müdes Lächeln kriegen die Freunde für ihren Prank von uns nicht. Na gut, eine Frage hätten wir noch:

„Hey Lewis, this is Philipp from Thump/Vice. Question: Was the prank the best party of your life? Best"

Darauf hat der Gute jedoch noch nicht per Facebook geantwortet. Vielleicht schläft er ja seinen ganz realen Rausch aus.

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