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Diese Pille schluckst du zum Raven – aber sie ist keine Droge

"Schluck das Ding und dann zehn Stunden lang: BANG das Gefühl in deinem Bauch BANG Wahnsinn BANG Freude BANG Horror BANG Euphorie BANG Ekstase BANG Schmerz BANG BANG BANG BANG…"​

Foto: Screenshot Indiegogo

Screenshot von Indiegogo

Seit es Plattformen wie Kickstarter oder Indiegogo gibt, möchte eigentlich jeder aus seinen Duschgedanken und Überlegungen im Halbschlaf eine Start-Up-Kampagne machen. So auch der tschechische Künstler Jan Poope. Wir sind uns nicht ganz sicher, welchen Hintergedanken er mit seiner Kunst ausdrücken möchte, aber kreativ ist es auf jeden Fall. Die Rede ist von der Audiopill, ein kleines Gerät in Form einer Pille, das stundenlang rhythmisch vibriert. Dabei ist es allerdings kein Lautsprecher oder ähnliches, sondern tatsächlich zum Schlucken da. Der große Werbespruch lautet: "Schluck das Ding und dann zehn Stunden lang: BANG das Gefühl in deinem Bauch BANG Wahnsinn BANG Freude BANG Horror BANG Euphorie BANG Ekstase BANG Schmerz BANG BANG BANG BANG…" Das beschreibt ziemlich genau, was die Audiopill mit dir anstellt. Vor der Einnahme stellst du die Geschwindigkeit des Pochens ein: 95BPM, 130BPM oder 145BPM, dann schluckst du die Pille innerhalb von 30 Sekunden und in deinem Bauch startet dein ganz persönlicher Rave—10 Stunden lang.

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Ganz ungefährlich ist das nicht. Wie Poope auf seiner Indiegogo-Seite beschreibt, warnten ihn Ärzte, "niemals so etwas herunterzuschlucken", weswegen Poope auch erklärt, dass der Konsum auf eigene Gefahr passiert. Außerdem solltest du in den darauffolgenden 48 Stunden deinen Kot inspizieren, um sicher zu sein, dass die Audiopill wieder draussen ist und kein Chaos in deinem Verdauungstrakt bewirkt. Die Audiopill kommt in weiß und rosa-rot.

Zeit für Real Talk: Wenn das nicht Kunst von einem Künstler wäre, der auch schon Objekte zur Analsexindustrie (Definitiv NSFW!) gemacht hat, würden wir eine zehnstündige Vibration im Magen für die dümmste Idee der Welt erklären – vor allem, wenn die Pille auf 130BPM steht und du Musik mit 132BPM anhörst. Mal ernsthaft, wer garantiert uns, dass nicht einfach unser Darm explodiert und wir draufgehen? Als Kunstobjekt an sich steckt aber eine Aussage hinter der Pille davor: Dass sie zehn Stunden lang Terror macht und uns Schmerzen zufügt, ist ein vortreffliches Sinnbild für die derzeitige Feierkultur, in der ein Wettbewerb daraus gemacht wird, wer am längsten ohne Pause im Club sein kann – auch wenn es einem selbst wehtut.

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