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Es verdient Respekt, wenn sich DJs wie Benga zu psychischen Problemen bekennen

Die Offenheit des Dubstep-Pioniers sollte uns alle anregen, über psychische Störungen zu sprechen.

Es ist zu einfach, so zu tun als wäre die Clubkultur eine nie enden wollende Party. Es ist zu einfach, sich vorzustellen, dass ein Leben auf Partys ein Leben fernab vom Schmerz der Realität ist. Es ist zu einfach, zu denken, dass DJs ein einfaches Leben haben. Immerhin können sie Nacht für Nacht mit Freunden abhängen, trinken Gratis-Drinks, tragen Gratis-Klamotten, pendeln von Land zu Land, von Hotel zu Hotel. Und das ist alles was zählt, richtig? Gratis-Scheisse bekommen und im Bademantel in Hotels in anderen Städten herumhängen.

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Die Realität sieht natürlich ganz anders aus. DJ sein ist ein Job und wie jeder Job hat auch das Leben als DJ seine eigenen Herausforderungen und Beschwerlichkeiten, seine ganz eigenen Probleme. Stress am Arbeitsplatz hat ernste Auswirkungen auf jede Facette deines Lebens. Es ist also keine Überraschung, dass auch DJs davon betroffen sind.

Jetzt ist ein DJ nach vorne getreten und hat sich dazu entschieden, über seine eigenen Probleme mit der geistigen Gesundheit zu sprechen. Der Dubstep-Pionier Benga hat Twitter genutzt, um sich über die Ergebnisse eines Arbeitslebens auf der Straße zu öffnen. Seine Tweets beschreiben seine Kämpfe mit einer bipolaren Störung und Schizophrenie.

Er spricht von dem Gefühl der Einsamkeit beim Umgang mit Problemen der geistigen Gesundheit und der dazugehörigen Stigmatisierung. Ebenso erwähnt er, wie „erschrocken" seine Magnetic Man-Coproduzenten Artwork und Skream von seinem Verhalten waren. Der springende Punkt dabei, den wir mit totaler Gewissheit in Erwägung ziehen müssen ist es, ein öffentliches Bewusstsein dafür zu schaffen.

Mitleid, so menschlich diese Reaktion auf ein auch Leiden ist, hilft nicht immer. Mitleid ist eine Vermeidungsstrategie, ein Mittel um den benötigten Umgang mit der Situation zu vermeiden; um einfach nur ein „Ooh" oder ein „Gute Besserung" abzugeben.

Wir müssen uns nicht gegenseitig den Rücken klopfen, weil wir Benga retweeted haben, sondern seine Ehrlichkeit als Basis für eine Konversation nehmen. Über geistige Gesundheit sprechen—wirklich zu sprechen—ist nicht leicht. Die meisten von uns scheuen sich davor, schämen sich beim Gedanken daran und leben lieber mit Verleugnung und Vermeidung. Das ist eine unglaublich ungesunde Attitüde und leider keine, die leicht aufzugeben ist. Aber lasst es uns versuchen. Lasst uns versuchen, mit diesen Dingen aufrichtig umzugehen. Lasst uns reden.