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Clubkultur

Jetzt offiziell: Die Masse der Clubschließungen bedroht unsere Kulturlandschaft

Ob es so etwas wie das Clubsterben überhaupt gibt? Die Antwort lautet seit heute: Ja.

Plastic People, Trouw, Stattbad … in den letzten Monaten hat die THUMP-Welt immer häufiger über Clubschließungen berichtet, aber nie war sicher, ob das nur ein paar traurige Ausreißer gewesen sind, oder ob es so etwas wie das Clubsterben wirklich gibt. Die Antwort lautet seit heute: Ja.

Nach Angaben von „The Association of Licensed Multiple Retailers" (ALMR) gibt es in Großbritannien heute noch 1.733 Clubs; im Jahr 2005 waren es noch 3.144. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Anzahl von Clubs dort also fast halbiert. Das sind Zahlen die uns, um es freundlich auszudrücken, ziemlich beunruhigen.

Was heißt das für die Clubkultur? Es heißt erstmal, dass nicht nur die großen Namen wie eben das Plastic People und andere dicht machen müssen, auch die Masse unbekannterer Clubs verschwindet aus den Metropolen. Laut ALMR-Bericht bedroht diese Entwicklung die Städte „kulturell, sozial und ökonomisch". In einem Interview mit Newsbeat erklärte ALMR-Chefin Kate Nicholls, dass viele Clubs wegen Lärmbeschwerden von Nachbarn schließen müssen. „Die Leute verhalten sich in dieser Beziehung schizophren. Sie wollen den Vibe der coolen Stadtteile mitnehmen, aber nicht mit der störenden, anderen Seite dieses Vibes leben."

Für Deutschland gibt es keine offiziellen Zahlen, jedoch sieht das Bild in der Partyhauptstadt Berlin laut Clubkataster ähnlich aus. Auf 67 Openings von Clubs kamen in den letzten zehn Jahren 213 Schließungen.

Wäre schön, wenn ein paar der Verantwortlichen diesen Weckruf hören können (oder wollen).

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