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Jogginghose

Oliver Koletzki hat es erkannt: Jogginghosen sind die Zukunft unserer Dancekultur

Wer Jogginghosen trägt, hat auf keinen Fall die Kontrolle über sein Leben verloren.
Foto: Flickr / Avarty Photos / CC BY-SA 2.0

Seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte beschäftigt den Clubgänger eigentlich nur eine essentielle Frage: Was ziehe ich heute an? Kombiniere ich als Gast mein schwarzes V-Ausschnitt-Shirt lieber mit meiner Skinny Jeans oder mit der Super Skinny Jeans? Die Zeit ist reif für die Revolution des Outfits, die Renaissance von Bequemlichkeit und Bewegungsfreiheit. Wir steuern dem Zenit guten Aussehens entgegen, unter besonderer Berücksichtigung von Gesundheit, Wohlbefinden und Komfort.

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Die Zeit ist reif für Jogginghosen in Clubs

Elmar aus Franken fordert es. Oliver Koletzki ist dafür. Es ist unmöglich, sich jetzt noch gegen den unaufhaltsamen Einzug der Trainingshose beim Feiern zu wehren. Aber das ist auch nicht nötig, denn eine gut ausgewählte Joggers lassen dich nicht nur stylish aussehen, sondern bringen auch jede Menge Vorteile mit sich:

Schwitzen

Wenn wir mal ehrlich sind, tanzt du eigentlich gerne. Du tanzt auch sehr viel. Nur leider dauert es keine fünf Minuten, bis du dir mit einem benutzten Taschentuch aus deiner hinteren Hosentasche notdürftig den Schweiß von der Stirn tupfen möchtest und bemerkst, dass deine Jeans auch durchgeschwitzt ist und das Taschentuch keine weiteren Körpersekrete aufnehmen kann. Jogginghosen sind für den Sport geschaffen: Sie umgarnen deine Beine wie ein vorgewärmtes Handtuch und lassen dich zwar schwitzen, aber nehmen all deine Flüssigkeiten zuverlässig und bereitwillig auf. Nur eine Erwachsenenwindel würde dir noch mehr Vorteile bescheren, allerdings stören die Dinger bei zahlreichen Situationen auf und abseits der Tanzfläche.

Style

Nichts sagt so sehr „Ich bin so modisch, dass ich mich nicht für Mode interessiere" wie eine Jogginghose. Du bist popkulturell, du bist post-modern, du bist die Mensch gewordene Symbiose der 80er und 90er. Noch nie hat so viel Modehistorie in einem Kleidungsstück Platz gefunden, dass du dir über deine behaarten Schenkel streifst. Es gibt nichts, womit du deine Gammelbuchse nicht kombinieren kannst. Das Shirt mit Lacoste-Aufnäher? Logo. Die blaue Bluse mit dem offenen Rücken? Geht klar. Das Hochzeitskleid deiner Mutter und als Schuhe das Gaffer-Tape vom Nachbarn über die weißen Socken von der Mama? Die Modeblogger werden Schlange stehen.

Komfort

Das Wort „Komfort" vereinigt die beiden Haupteigenschaften der Jogginghose. Komm! Fort! Die Jogginghose empfängt dich energisch (Komm!), um eine Silbe später an deine Bewegungs- und Abenteuerlust zu appellieren (Fort!). Ja, es stimmt schon: Das Leben beginnt außerhalb der Komfortzone, aber gerade das ist es doch, was das Alleinstellungsmerkmal dieses viel zu lange geächteten Kleidungsstücks ausmacht. Mit einer Jogginghose kannst du die Komfortzone verlassen, ohne jemals auf Komfort zu verzichten. Es ist die dialektische Synthese aus Anstrengung und Gemütlichkeit. Es ist das flauschige Sofa auf der Tanzfläche. Die Jogginghose verdient Bewunderung, sie ist die graumelierte Stoff-Säule, auf der zukünftige Dancemusik-Generationen aufbauen werden. Potenzielle Sexualpartner werden von deiner Hose angezogen, wie die Hose von deinen schweißnassen Beinen. Und wenn du daheim bist, musst du dich nicht mehr umziehen.

Viva la Revolution!

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Vincent betreibt einen erfolglosen Modeblog auf Twitter.