Kinder, Hände weg von diesem Pokémon!

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Kinder, Hände weg von diesem Pokémon!

Diese Pikachus sind nicht süß, sondern gefährlich.

Auf dem Melt! Festival fanden sich am Wochenende keine Pokémon mit dem Smartphone, davon haben wir uns persönlich überprüft (siehe Screenshot unten). Aber vielleicht war das ein oder andere Pikachu dennoch anwesend, denn das gelbe Knuddelwesen ziert einem Daily Mirror-Artikel zufolge momentan gleich mehre neue verschiedene Ecstasy-Pillen. Sie werden in Zeiten des weltweiten Hypes um "Pokémon Go" im Dark Web für etwa 1,20 Euro angeboten und in den britischen Clubs für umgerechnet sechs Euro verkauft. Produziert werden sie zu einem Großteil in den Niederlanden, jedoch vermutlich auch in Deutschland.

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Beide Pillenarten sind gelb und haben die Form des Kopfes von Pikachu, also mit ausgeprägten Ohren. Eine der beiden Chargen, die der Mirror laut eigener Angabe geordert hat, besitzt eine Bruchrille auf der Rückseite. Über deren genaue Zusammensetzung gibt es keine vollständigen Informationen. Eine Pikachu-Variante enthält jedenfalls wohl 210 mg MDMA und eine unbestimmte Menge 2-CB.

Kein Laubgewirbel weit und breit: Das Melt! Festival kam am Wochenende ohne Pokémon aus—zumindest in digitaler Form.

Damit ist nicht nur die MDMA-Dosis sehr hoch, die Mischung beider Substanzen ist obendrein problematisch. Wenn überhaupt, solltest du beide Substanzen getrennt voneinander vorliegen haben, dich dann über etwaige Dosierungen informieren und dementsprechend den Konsum kontrollieren. Sind beide Elemente schon in eine Pille mit derartig viel MDMA gepresst, ist das Risiko körperlicher Schäden sehr hoch. Sogar eine Drogenpsychose ("Hängenbleiben") ist möglich. Informationen des Daily Mirror zufolge, habe ein holländischer Darknet-Verkäufer vor den Pikachu-Pillen gewarnt, da sie eine hohe Dosis 2-CB enthielten.

Bereits 2010 waren in den USA gelbe Pikachus im Umlauf, die Erfahrungsberichten zufolge eine sehr gute Wirkung hatten. 2011 wurden blaue und lila Pikachus gemeldet. Sie waren allerdings allesamt rund, das Pokémon nur eingeprägt. Die neue, zum Gamingtrend gepresste Kopfform wirkt hingegen noch niedlicher und macht die Pille damit auch für jüngere Nutzer und Nutzerinnen noch attraktiver.

Im gegenwärtigen europaweiten Pillenboom zeigen die Hersteller so, dass sie sehr schnell und flexibel auf aktuelle Trends reagieren können. Von den Pikachus, die derzeit auf dem Markt, ist jedoch dringend abzuraten. Lass besser die Finger davon!

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PS: Möglicherweise muss aber auch bald eine Warnung für "Pokémon Go" ausgesprochen werden, wenn man sich mal das druffiähnliche Verhalten dieser Artgenossen am vergangenen Wochenende ansieht:

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