FYI.

This story is over 5 years old.

Features

Do They Actually Suck? Coldplay und Black Eyed Peas

Die Leute hassen sie, aber haben sie das verdient?

In der Rubrik „Do They Actually Suck?“ schauen wir uns einige Bands an, die allseits gehasst werden, um zu untersuchen, ob der überwältigende Hass der Leute gerechtfertigt ist oder ob die Bands ungerechtfertigter Kritik ausgesetzt sind. Wir beurteilen ganz objektiv Sachen wie ihre Musik, ihr Verhalten, ihr Auftreten und ihre Fanbase, um festzustellen, ob die Bands tatsächlich scheiße sind.

Heute betrachten wir zwei Bands, deren Karrieren auf merkwürdige Weise ganz ähnliche Wege genommen haben: Coldplay und die Black Eyed Peas, und beurteilen ihre Attribute auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 das Beschissenste ist…

Anzeige

COLDPLAY

Musik: 4,4/10

Coldplay sind dafür bekannt Weichei-Rock für Weicheier zu machen. Was aber alle aus ihrem Gedächtnis gelöscht haben, ist, dass Coldplay vor langer Zeit mal Musik gemacht haben, die zumindest als halbwegs cool angesehen wurde. Nach der Begeisterung über ihr Debütalbum Parachutes hat die Band 2002 A Rush of Blood to the Head veröffentlicht, das von Leuten, die seit Oasis’ What’s the Story (Morning Glory)? keine Platte mehr gekauft hatten, hochgelobt wurde. Und Coldplay sind eine Weile auf dieser Welle des Erfolgs geritten. Aber dann hat sich etwas verändert. Vielleicht war es ein Fall von Überhype oder vielleicht hatte die Welt einfach genug von diesem nervigen Scheißriff aus „In My Place“. Wie auch immer, alle schienen auf einmal kollektiv auf ihr Exemplar von Rush of Blood zu schauen und zu sagen: „Warte mal… dieser Scheiß ist doch für Weicheier“, was verdeutlicht wurde durch die Stimme einer Generation, Paul Rudd:

Verhalten: 6,4/10

Coldplay wurden bereits oft mit U2 verglichen und sie tun sich selbst in diesem Zusammenhang keinen Gefallen. Die Band hat sich für jede erdenkliche „Mach die Welt zu einem besseren Ort“-Angelegenheit ausgesprochen, wie Make Trade Fair, Amnesty International und die „Kauft Gwyneth Paltrow einen neuen Escalade“-Stiftung. Sie haben außerdem bei jedem erdenklichen Wohltätigkeitsfestival wie Band Aid 20, Live 8 und Hope for Haiti Now gespielt. Aber zumindest haben sie ein wenig Sinn für Humor bezüglich ihrer übertriebenen Barmherzigkeit, wie ihr zugegebenermaßen witziger einsekündiger Cameo-Auftritt in Shaun of the Dead gezeigt hat:

undefined
Anzeige

Zugutehalten muss man ihnen jedoch, dass sie U2 auch bei der einzigen Sache, die diese richtig gemacht haben, nachgeahmt haben—ihre Songs nicht für jedes x-beliebige Produkt herzugeben. Trotzdem haben sie wie U2 einen Song für die Mutter aller Firmen hergegeben: Apple.

Die Promo für ihr neues Album war allerdings ziemlich nervtötend. Sie haben Texte von Ghost Stories in Bibliotheken auf der ganzen Welt versteckt. Die meisten Bands können sich bereits glücklich schätzen, wenn ihre Fans fünf Minuten zum nächsten Supermarkt fahren, um das neue Album zu kaufen. Chris Martin hält seine Worte allerdings für so brillant, dass er die Leute auf eine weltweite bibliophile Jagd geschickt hat.

Fun Fact: Bevor sie sich für ihren mittlerweile bekannten albernen Bandnamen entschieden haben, haben Coldplay auch mit den Namen Starfish und, warte… Pectoralz geliebäugelt. PECTORALZ.

Auftreten: 2,2/10

Anders als Bono hat Chris Martin es zumindest vermieden, sich einen Namen, der aus einem Wort besteht, zuzulegen oder die Sonnenbrille seiner Oma zu tragen. Coldplay sehen einfach aus wie ein paar normale Typen.

Fanbase: 5,5/10

Die meisten Coldplay-Fans sind anscheinend Eltern in ihren 30ern oder 40ern, die keine Zeit haben, sich näher mit Einsteiger-Radiorock-Bands auseinanderzusetzen. Eines Tages werden sie Vampire Weekend entdecken und total von den Socken sein.

Tatsächliche Beschissenheitswertung: 4,625/10

Anzeige

Coldplay haben ihren Status als Weichei-Band Nummer Eins vielleicht bereits abgenutzt, aber gib es zu, du wurdest auch schon mal sitzen gelassen und hast anschließend im Dunkeln „Fix You“ gehört.

THE BLACK EYED PEAS

Musik: 7,8/10

Ähnlich wie bei Coldplay war der Name der Black Eyed Peas nicht schon immer gleichbedeutend mit musikalischer Lahmarschigkeit. Zu Beginn ihrer Karriere waren sie eine von den Kritikern gelobte HipHop-Gruppe, die als A Tribe Called Quest für Arme durchging. Und dann… kam Fergie. Wir fangen jetzt keine von Geschlechterfragen angeheizte Diskussion über die Rolle von Frauen im HipHop an oder verfallen in das alte Klischee darüber, wie Frauen Bands zerstören—das tun sie nicht. Aber eine Frau namens Fergie hat zu 100% und vollkommen die Black Eyed Peas zerstört. Es ist nicht komplett ihre Schuld—aber Fergie in die Band zu holen, hat eine deutliche Kehrtwende markiert, wie die Peas wahrgenommen werden wollen. Sie schienen nicht länger daran interessiert gewesen zu sein, Credibility als Rapper zu bekommen, sondern wollten Geld machen und zwar viel davon. Sie haben sich diesen neuen, seltsamen Nerds-aus-der-Zukunft-Look angeeignet und angefangen, gentechnische veränderte Popsongs zu veröffentlichen. An Songs wie „Pump It“, „I Gotta Feeling“ und „Let’s Get It Started“ (der ursprünglich „Let’s Get Retarded“ hieß) ist eigentlich nichts verkehrt. Diese Songs sind extra dafür gemacht, catchy zu sein und dir im Kopf zu bleiben. Das Problem ist, dass diese Songs auf der ganzen Welt totgespielt wurden, sodass die meisten Leute wohl lieber ihr eigenes Haustier ertrinken sehen würden, als „Boom Boom Pow“ noch einmal hören zu müssen. Die Songs wurden in Werbespots, Filmen und Fernsehsendungen verwendet—zur Hölle, die Peas würden „My Humps“ sogar zum offiziellen Song für Beerdigungen machen, wenn sie damit Geld verdienen könnten. Die Black Eyed Peas haben also im Prinzip ihre Seele verkauft, um Musik zu machen, mit der man Gefangene in Guantanamo foltern kann. Aber hey, zumindest sind sie reich.

Anzeige

Auftreten: 8,6/10

Hier punkten die Black Eyed Peas, da sie aussehen wie eine Gang aus Mad Max, die oft verprügelt wird.

Verhalten: 7,9/10

Die Leute machen sich immer darüber lustig, wie überheblich es ist, einen Typen namens will.i.am in der Band zu haben, aber was dabei oft übersehen wird, ist, dass sie außerdem einen Typen namens apl.de.ap dabei haben. Und lasst uns nicht vergessen, dass es noch einen unglaublich beunruhigenden Mann namens Taboo gibt, der aussieht wie jemand aus Mortal Kombat.

Fanbase: 5,1/10

Jeder, der heutzutage noch die Black Eyed Peas mag, ist wahrscheinlich ein desillusionierter Obama ’08-Wähler.

Tatsächliche Beschissenheitswertung: 7,35/10

Die Black Eyed Peas sind eine Band, die versucht, unerträglich catchige Popsongs zu machen, um damit Unmengen an Geld zu verdienen. Und seien wir ehrlich: sie sind wirklich, wirklich gut darin.

Dan Ozzi hat für diesen Artikel wirklich VIEL Black Eyed Peas gehört, er ist also in einem merkwürdigen Zustand. Folgt ihm bei Twitter—@danozzi

**

Folgt Noisey bei Twitter und Facebook.


MEHR VON NOISEY

Do they Actually Suck? Nickelback und Mumford & Sons

In unserer neuen Serie beschäftigen wir uns damit, ob Bands, die jeder scheiße findet, eigentlich wirklich so scheiße sind. Und wenn ja, warum.

Fallt bloß nicht auf Mumford & Sons rein

Mumford & Sons ist nicht witzig, selbstironisch und mutig. Mumford & Sons ist so langweilig und durchschnittlich, es ist beleidigend. Also lasst euch nicht durch einen Trick dazu bringen, sie zu mögen.

Do They Actually Suck? Insane Clown Posse

Eine Band mit fantastischen Fans.