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deep dive

So werden deine alten Platten über Nacht zu wertvollen Schätzen

Du hast eine uralte 12" von Sonny Jenkins and the New York Potpourri Strings? Gut, dann musst nur noch warten, bis das hier passiert.

Dieser Artikel ist zuerst bei THUMP UK erschienen. Foto: Charles Wagner aka ChumpChange (CC BY-ND 2.0)

Wir leben in merkwürdigen Zeiten, oder? Einer Zeit voll unverbindlichem und hemmungslosem Narzissmus sowie einem gierigen Verlangen, dadurch definiert zu werden, welchen überladenen Burger wir auch immer bei Instagram posten. Wir sind, wie man so schön sagt, schlicht. Aber selbst die schlichtesten von uns sind widersprüchlich. Diese emotionale Komplexität—die unter all diesen Filtern und Hashtags brodelt und blubbert—äußert sich sogar durch die Art, mit der wir Musik konsumieren. Wenn du dich jetzt total nach Millennial fühlst, könntest du sagen, dass wir vor einem Jahrzehnt den Höhepunkt der Funktionalität erreicht haben. Damals, als wir begannen, unsichtbare digitale Songs auf einem iPod nano anzuhören, den wir wiederum in einem gestrickten Beutel umhertrugen. Aber das war einfach. Zu einfach. Also haben wir der Funktionalität ins Gesicht gelacht und weißt du was passiert ist? Vinyl kam zurück, Baby! Das gute alte, sperrige und grundlos teure Vinyl!

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Das Vinyl-Revival leugnet nicht die Tatsache, dass die meisten von uns Musik online suchen und finden und zwar in einem riesigen Umfang. Die digitale und die analoge Seite kommen sich dabei jedoch immer näher, wie zwei Besoffene, die am Ende einer Nacht auf der Suche nach einem Taxi, einem Schawarma und schnellem Sex sind. Du liegst gemütlich im Bett und hörst nebenbei ein Boiler-Room-Set und BUMM, auf einmal ist da eine Platte, die du einfach haben musst.

Also geht es zu Discogs, denn jeder weiß, dass du sie in Form einer runden, schwarzen Scheibe brauchst. Digitale Dateien reichen nicht. Aber da die Preise schneller steigen als der Blutdruck von Rainer Calmund an einem All-You-Can-Eat-Büffet, musst du dich entscheiden, ob du deine Miete zahlst oder dir eine Nachpressung eines alten, obskuren Klassikers zulegst, den Young Marco letztens bei einer Party gespielt hat. Diese Tracks—die, die sich einen Weg durch dein Gehirn bahnen und deine auditive Cortex eine Weile massieren—leben ein zweites Leben, was Verfügbarkeit, Popularität und Preis angeht, nachdem sie wiederentdeckt wurden. Hier sind fünf herausragende Platten, die diese Verwandlung durchgemacht haben. Mal schauen, was wir dabei lernen …

1. Escape From New York - Fire in my Heart

Gespielt von: DJ Harvey, Boiler Room, Milan, 2015

DJ Harvey ist DJ Harvey und dementsprechend brauchen wir über DJ Harvey, den Mann, den Mythos, die Legende, eigentlich keine weiteren Worte zu verlieren. Worüber ich allerdings sehr wohl ein paar Worte verlieren möchte, ist, wie ein einstmals vergessenes Post-Disco-Kleinod innerhalb von sechs Tagen von einer Obskurität zu einer gefragten Rarität wurde, die für den stolzen Preis von 250 Euro den Besitzer wechselte.

Nachdem er Milans gutgekleidetes Publikum bereits mit dem Titelsong von Willy Wonka & Die Schokoladenfabrik um den Finger gewickelt hatte, legte der alte Harv noch einen drauf. Zuerst machte er das Publikum neugierig, wie es so seine Art ist, und ließ eine hypnotische Melodie den Raum erfüllen, bevor er die Bassline losließ. Eine Sensation war geboren. Diese Sensation steigerte den Wert des Originals und da nicht jeder die Hälfte seiner Lebenshaltungskosten in eine Platte stecken kann, kam die Nachfrage nach einem Reissue auf. Glücklicherweise hat das Label Isle of Jura aus Adelaide zugehört und mittlerweile legt sie sogar der Typ in der Kleinstadtdisco am Mittwochabend auf. Sie kostet dich gute zehn Euro, während du für das Original bei Discogs zwischen 250 und 1250 Euro hinblättern müsstest. OK, es ist eine verdammt großartige Platte, aber ist irgendeine Platte so großartig?

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2. Rabo De Saia - Ripa Na Xulipa

Gespielt von: Jeremy Underground, Boiler Room, Paris 2015

Jeremy Underground ist einer dieser Typen, die, wie der Name andeutet, wahrscheinlich ein bisschen zu viel Zeit in Plattenläden verbringen. Was verständlich ist, wenn man seinen Job bedenkt.

Am Ende seines Sets beim Boiler Room im März 2015—bei dem er auch Kracher von Dungeon Meat, SE62 und Fjaak gespielt hat—brachte Jezza uns das brasilianische Boogie-Wunderwerk „Ripa Na Xulipa" von Rabo De Saia näher. Das Internet war begeistert. Die letzte Person, die die Platte gekauft hat, hat laut Discogs 60 Euro bezahlt und die Person davor sogar 90 Euro—für ganze sechs Minuten Musik. Der Track war auch auf einer Compilation namens Brazilian Disco Boogie Sounds (1978-82) zu finden, die 2014 auf Favorite erschienen ist, und die du bereits für weit unter 20 Euro abgreifen kannst. Dafür bekommst du neun ausgewählte Kracher zum Preis von ein paar Bieren. Toll.

Ich habe mit den Leuten von Mr Bongo, einer Quelle für Weltmusik jeglicher Art aus Brighton, darüber gesprochen, warum dieser brasilianische Disco für so viel Geld verkauft wird: „Es wurde sich so viel mit dem anderen Disco-Zeug auseinandergesetzt, dass sie sich (ursprünglich) nicht um die brasilianischen Sachen gekümmert haben", sagten sie zu mir. „Aber jetzt, da der Rest alles ausgegraben, behandelt und bearbeitet wurde, ist dieses (brasilianische Zeug) total neu und frisch, also ist es recht aufregend."

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3. Claudia - Com Mais de 30

Gespielt von: Floating Points, Final Plastic People Night

Floating Points hat definitiv keine Angst vor Genresprüngen und so ist eine weitere brasilianische Perle, Claudias „Com Mais de 30", in einigen seiner Sets aufgetaucht, wie bei seinem vielbeachteten Auftritt beim letzten Plastic People. Ein schneller Blick bei Discogs verrät, dass die einzige Kopie der Single für 27,05 Euro zu haben ist. Erscheint dir teuer? Schon, aber auch nicht schockierend teuer, wenn du es mit der LP Jesus Cristo von 1971 vergleichst, die auf Odeon erschienen ist und auf der „Com Mais des 30" ebenfalls zu finden ist, denn die ist im Moment für 80 bis 600 Euro zu haben—eine Preisspanne, die etwa dem Unterschied zwischen einem Wochenendtrip an die Ostsee und einer Woche Lanzarote entspricht. Es sollte allerdings erwähnt werden, dass viele Platten einfach zu exorbitanten Preisen gelistet werden, ohne jemals verkauft zu werden. Aber die Inflation bei Discogs ist ein anderes Thema, mit dem sich ein anderer verschuldeter Schreiberling befassen soll.

Mr Bongo verkaufen sie für etwas weniger. Ich rechne es ihnen an, dass der Markt mit den Originalen nicht total außer Kontrolle ist, da sie diese 7"es für kleines Geld veröffentlichen, doch sie stimmen mir nicht zu. Sie argumentierten stattdessen, dass die Art von Leuten, die den Originalen hinterher sind, immer existieren werden, wie in einer Art Geld-Vakuum. Was einleuchtend klingt, wenn du über Leute und ihre geliebten Dinge nachdenkst.

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Sie stimmen allerdings zu, dass sie nach dem Set von Floating Points eine Veränderung ihres Kundenstamms wahrgenommen haben, da zunehmend junge Leute die Klänge, die sie veröffentlichen, gekauft haben. Das Problem ist jedoch—zumindest für mich und meine Vinyl-Ökonomie-Theorie—dass es schon bevor Sam Shepherd es aufgelegt hat, ziemlich gesucht war. Matt sagte mit: „Viele von den Singles, die wir rausbringen, waren schon lange bevor es bei Floating Points zu hören war auf den Suchlisten von vielen Leuten, also sind viele davon Platten, von denen wir sowieso wissen, dass Leute sie suchen."

4. Sonny Jenkins and the New York Potpourri Strings - That Friday Pay (Eagle Flying Day) Part 1

Gespielt von: Motor City Drum Ensemble, Dekmantel 2014

Herr Danilo Plessow (aka Motor City Drum Ensemble) hat uns in den letzten Jahren mit einem Vibe-getränkten Kracher nach dem anderen als Produzent und DJ begeistert. Sein Set beim Dekmantel 2014 garantiert eine gute Zeit und ist der perfekte Begleiter für ein paar Bier.

Es scheint, als hätte jeder DJ, der etwas taugt, die Fähigkeit, Geld in die Taschen von alten Sammlern zu spülen, und MCDE ist da keine Ausnahme. Diese Platte von Sonny Jenkins war noch nie wirklich billig, aber nach jenem schicksalhaften Nachmittag haben Leute über 200 Euro dafür bezahlt.

MCDE hat mit dem Crack Magazine über das Problem gesprochen, dass gewisse Platten sehr gefragt, teurer und rarer werden, wenn er sie spielt. Er sagte, dass der Anstieg des Preises von „Keep The Fire Burning" von Gwen McCrae sogar zu einer Auseinandersetzung mit einer Interessentin führte: „Ich habe vor Kurzem in Australien gespielt und diese Frau kam zu mir und sagte: ‚Du bis so ein Arsch, du hast eine 60-Euro-Platte daraus gemacht und jetzt kann ich sie nicht kaufen!'" Und ja, sie kostet immer noch 60 Euro. Danke Kumpel, ich muss jetzt den Rest des Monats von trockenem Toastbrot und billigem Saft leben. Danke.

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5. James Brown - I'm Satisfied (Underdog Edit)

Dieser Artikel ist zuerst bei THUMP UK erschienen. Foto: Charles Wagner aka ChumpChange (CC BY-ND 2.0)

Wir leben in merkwürdigen Zeiten, oder? Einer Zeit voll unverbindlichem und hemmungslosem Narzissmus sowie einem gierigen Verlangen, dadurch definiert zu werden, welchen überladenen Burger wir auch immer bei Instagram posten. Wir sind, wie man so schön sagt, schlicht. Aber selbst die schlichtesten von uns sind widersprüchlich. Diese emotionale Komplexität—die unter all diesen Filtern und Hashtags brodelt und blubbert—äußert sich sogar durch die Art, mit der wir Musik konsumieren. Wenn du dich jetzt total nach Millennial fühlst, könntest du sagen, dass wir vor einem Jahrzehnt den Höhepunkt der Funktionalität erreicht haben. Damals, als wir begannen, unsichtbare digitale Songs auf einem iPod nano anzuhören, den wir wiederum in einem gestrickten Beutel umhertrugen. Aber das war einfach. Zu einfach. Also haben wir der Funktionalität ins Gesicht gelacht und weißt du was passiert ist? Vinyl kam zurück, Baby! Das gute alte, sperrige und grundlos teure Vinyl!

Das Vinyl-Revival leugnet nicht die Tatsache, dass die meisten von uns Musik online suchen und finden und zwar in einem riesigen Umfang. Die digitale und die analoge Seite kommen sich dabei jedoch immer näher, wie zwei Besoffene, die am Ende einer Nacht auf der Suche nach einem Taxi, einem Schawarma und schnellem Sex sind. Du liegst gemütlich im Bett und hörst nebenbei ein Boiler-Room-Set und BUMM, auf einmal ist da eine Platte, die du einfach haben musst.

Also geht es zu Discogs, denn jeder weiß, dass du sie in Form einer runden, schwarzen Scheibe brauchst. Digitale Dateien reichen nicht. Aber da die Preise schneller steigen als der Blutdruck von Rainer Calmund an einem All-You-Can-Eat-Büffet, musst du dich entscheiden, ob du deine Miete zahlst oder dir eine Nachpressung eines alten, obskuren Klassikers zulegst, den Young Marco letztens bei einer Party gespielt hat. Diese Tracks—die, die sich einen Weg durch dein Gehirn bahnen und deine auditive Cortex eine Weile massieren—leben ein zweites Leben, was Verfügbarkeit, Popularität und Preis angeht, nachdem sie wiederentdeckt wurden. Hier sind fünf herausragende Platten, die diese Verwandlung durchgemacht haben. Mal schauen, was wir dabei lernen ...

1. Escape From New York - Fire in my Heart

Gespielt von: DJ Harvey, Boiler Room, Milan, 2015

DJ Harvey ist DJ Harvey und dementsprechend brauchen wir über DJ Harvey, den Mann, den Mythos, die Legende, eigentlich keine weiteren Worte zu verlieren. Worüber ich allerdings sehr wohl ein paar Worte verlieren möchte, ist, wie ein einstmals vergessenes Post-Disco-Kleinod innerhalb von sechs Tagen von einer Obskurität zu einer gefragten Rarität wurde, die für den stolzen Preis von 250 Euro den Besitzer wechselte.

Nachdem er Milans gutgekleidetes Publikum bereits mit dem Titelsong von Willy Wonka & Die Schokoladenfabrik um den Finger gewickelt hatte, legte der alte Harv noch einen drauf. Zuerst machte er das Publikum neugierig, wie es so seine Art ist, und ließ eine hypnotische Melodie den Raum erfüllen, bevor er die Bassline losließ. Eine Sensation war geboren. Diese Sensation steigerte den Wert des Originals und da nicht jeder die Hälfte seiner Lebenshaltungskosten in eine Platte stecken kann, kam die Nachfrage nach einem Reissue auf. Glücklicherweise hat das Label Isle of Jura aus Adelaide zugehört und mittlerweile legt sie sogar der Typ in der Kleinstadtdisco am Mittwochabend auf. Sie kostet dich gute zehn Euro, während du für das Original bei Discogs zwischen 250 und 1250 Euro hinblättern müsstest. OK, es ist eine verdammt großartige Platte, aber ist irgendeine Platte so großartig?

2. Rabo De Saia - Ripa Na Xulipa

Gespielt von: Jeremy Underground, Boiler Room, Paris 2015

Jeremy Underground ist einer dieser Typen, die, wie der Name andeutet, wahrscheinlich ein bisschen zu viel Zeit in Plattenläden verbringen. Was verständlich ist, wenn man seinen Job bedenkt.

Am Ende seines Sets beim Boiler Room im März 2015—bei dem er auch Kracher von Dungeon Meat, SE62 und Fjaak gespielt hat—brachte Jezza uns das brasilianische Boogie-Wunderwerk „Ripa Na Xulipa" von Rabo De Saia näher. Das Internet war begeistert. Die letzte Person, die die Platte gekauft hat, hat laut Discogs 60 Euro bezahlt und die Person davor sogar 90 Euro—für ganze sechs Minuten Musik. Der Track war auch auf einer Compilation namens Brazilian Disco Boogie Sounds (1978-82) zu finden, die 2014 auf Favorite erschienen ist, und die du bereits für weit unter 20 Euro abgreifen kannst. Dafür bekommst du neun ausgewählte Kracher zum Preis von ein paar Bieren. Toll.

Ich habe mit den Leuten von Mr Bongo, einer Quelle für Weltmusik jeglicher Art aus Brighton, darüber gesprochen, warum dieser brasilianische Disco für so viel Geld verkauft wird: „Es wurde sich so viel mit dem anderen Disco-Zeug auseinandergesetzt, dass sie sich (ursprünglich) nicht um die brasilianischen Sachen gekümmert haben", sagten sie zu mir. „Aber jetzt, da der Rest alles ausgegraben, behandelt und bearbeitet wurde, ist dieses (brasilianische Zeug) total neu und frisch, also ist es recht aufregend."

3. Claudia - Com Mais de 30

Gespielt von: Floating Points, Final Plastic People Night

Floating Points hat definitiv keine Angst vor Genresprüngen und so ist eine weitere brasilianische Perle, Claudias „Com Mais de 30", in einigen seiner Sets aufgetaucht, wie bei seinem vielbeachteten Auftritt beim letzten Plastic People. Ein schneller Blick bei Discogs verrät, dass die einzige Kopie der Single für 27,05 Euro zu haben ist. Erscheint dir teuer? Schon, aber auch nicht schockierend teuer, wenn du es mit der LP Jesus Cristo von 1971 vergleichst, die auf Odeon erschienen ist und auf der „Com Mais des 30" ebenfalls zu finden ist, denn die ist im Moment für 80 bis 600 Euro zu haben—eine Preisspanne, die etwa dem Unterschied zwischen einem Wochenendtrip an die Ostsee und einer Woche Lanzarote entspricht. Es sollte allerdings erwähnt werden, dass viele Platten einfach zu exorbitanten Preisen gelistet werden, ohne jemals verkauft zu werden. Aber die Inflation bei Discogs ist ein anderes Thema, mit dem sich ein anderer verschuldeter Schreiberling befassen soll.

Mr Bongo verkaufen sie für etwas weniger. Ich rechne es ihnen an, dass der Markt mit den Originalen nicht total außer Kontrolle ist, da sie diese 7"es für kleines Geld veröffentlichen, doch sie stimmen mir nicht zu. Sie argumentierten stattdessen, dass die Art von Leuten, die den Originalen hinterher sind, immer existieren werden, wie in einer Art Geld-Vakuum. Was einleuchtend klingt, wenn du über Leute und ihre geliebten Dinge nachdenkst.

Sie stimmen allerdings zu, dass sie nach dem Set von Floating Points eine Veränderung ihres Kundenstamms wahrgenommen haben, da zunehmend junge Leute die Klänge, die sie veröffentlichen, gekauft haben. Das Problem ist jedoch—zumindest für mich und meine Vinyl-Ökonomie-Theorie—dass es schon bevor Sam Shepherd es aufgelegt hat, ziemlich gesucht war. Matt sagte mit: „Viele von den Singles, die wir rausbringen, waren schon lange bevor es bei Floating Points zu hören war auf den Suchlisten von vielen Leuten, also sind viele davon Platten, von denen wir sowieso wissen, dass Leute sie suchen."

4. Sonny Jenkins and the New York Potpourri Strings - That Friday Pay (Eagle Flying Day) Part 1

Gespielt von: Motor City Drum Ensemble, Dekmantel 2014

Herr Danilo Plessow (aka Motor City Drum Ensemble) hat uns in den letzten Jahren mit einem Vibe-getränkten Kracher nach dem anderen als Produzent und DJ begeistert. Sein Set beim Dekmantel 2014 garantiert eine gute Zeit und ist der perfekte Begleiter für ein paar Bier.

Es scheint, als hätte jeder DJ, der etwas taugt, die Fähigkeit, Geld in die Taschen von alten Sammlern zu spülen, und MCDE ist da keine Ausnahme. Diese Platte von Sonny Jenkins war noch nie wirklich billig, aber nach jenem schicksalhaften Nachmittag haben Leute über 200 Euro dafür bezahlt.

MCDE hat mit dem Crack Magazine über das Problem gesprochen, dass gewisse Platten sehr gefragt, teurer und rarer werden, wenn er sie spielt. Er sagte, dass der Anstieg des Preises von „Keep The Fire Burning" von Gwen McCrae sogar zu einer Auseinandersetzung mit einer Interessentin führte: „Ich habe vor Kurzem in Australien gespielt und diese Frau kam zu mir und sagte: ‚Du bis so ein Arsch, du hast eine 60-Euro-Platte daraus gemacht und jetzt kann ich sie nicht kaufen!'" Und ja, sie kostet immer noch 60 Euro. Danke Kumpel, ich muss jetzt den Rest des Monats von trockenem Toastbrot und billigem Saft leben. Danke.

5. James Brown - I'm Satisfied (Underdog Edit)

Gespielt von: Caribou, BBC Radio 1 Essential Mix, 2014

OK, die Auswirkungen auf den Preis dieses funkigen, ausgedehnten Edits sind nicht so schwer abzulesen wie die der Platten weiter oben. MCDE haben die Platte gespielt, Todd Terje ebenfalls und auch Caribou, alias der netteste Typ des Dance, alias Dan Snaith, der den Track 2014 in seinem sensationellen Mix für BBC Radio 1 spielte. Was uns wieder einmal die Dynamiken der Vinyl-Ökonomie vor Augen führt.

Wie ich gerade sagte, diese Platte unterstützt die These eindeutiger als die anderen—Todd Terje mal außer acht gelassen. MCDE hat sie im August 2014 gespielt, Caribou im Oktober. Am 17. Oktober ging eine Version der Underdog-Edits-Veröffentlichung ohne Cover für 35 Euro weg. Beim vorherigen Verkauf—im September—ging sie ebenfalls ohne Cover für 10 Euro weg. Vorher war der höchste Verkaufspreis 16 Euro (mit Cover) aus dem Jahr 2013. Nach dem Oktober 2014 ging die Platte für durchschnittlich 50 Euro weg und hat dieses Jahr sogar 70 Euro erzielt. Das ist ein eindeutiges Beispiel dafür, wie ein Track „gefunden" wird, sowie für den Einfluss, den die DJs genießen—in diesem Fall Caribou oder ein Schneeballeffekt von ihm und MCDE.

**

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Gespielt von: Caribou, BBC Radio 1 Essential Mix, 2014

OK, die Auswirkungen auf den Preis dieses funkigen, ausgedehnten Edits sind nicht so schwer abzulesen wie die der Platten weiter oben. MCDE haben die Platte gespielt, Todd Terje ebenfalls und auch Caribou, alias der netteste Typ des Dance, alias Dan Snaith, der den Track 2014 in seinem sensationellen Mix für BBC Radio 1 spielte. Was uns wieder einmal die Dynamiken der Vinyl-Ökonomie vor Augen führt.

Wie ich gerade sagte, diese Platte unterstützt die These eindeutiger als die anderen—Todd Terje mal außer acht gelassen. MCDE hat sie im August 2014 gespielt, Caribou im Oktober. Am 17. Oktober ging eine Version der Underdog-Edits-Veröffentlichung ohne Cover für 35 Euro weg. Beim vorherigen Verkauf—im September—ging sie ebenfalls ohne Cover für 10 Euro weg. Vorher war der höchste Verkaufspreis 16 Euro (mit Cover) aus dem Jahr 2013. Nach dem Oktober 2014 ging die Platte für durchschnittlich 50 Euro weg und hat dieses Jahr sogar 70 Euro erzielt. Das ist ein eindeutiges Beispiel dafür, wie ein Track „gefunden" wird, sowie für den Einfluss, den die DJs genießen—in diesem Fall Caribou oder ein Schneeballeffekt von ihm und MCDE.

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