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Vielfalt

Berlin ist die Fußball-Hauptstadt

Der BR hat eine Infografik über die Herkunft aller Bundesligaspieler gemacht und hat überraschende Erkenntnisse geliefert. Wir haben einige ausgewertet.
Imago/Bernd König

Viele Menschen in Deutschland tun sich in diesen turbulenten Tagen in der Flüchtlingskrise mit der kulturellen Vielfalt ziemlich schwer. Wie international Deutschland sein kann, zeigt die Bundesliga. Woche für Woche jubeln tausende Menschen schwarzen, weißen, europäischen, südamerikanischen, afrikanischen oder asiatischen Spielern zu und feiern diese—egal woher sie kommen. Es sind fremde Spieler, die Idole und Vorbilder für Fans sind und einen kulturellen Austausch über den Fußball vollbringen. Unter anderem BR hat in einer interessanten Daten-Analyse die Geburtsorte der Bundesligaspieler herausgesucht. Wir haben diese und weitere interessantesten Fakten über die Herkunft der Bundesliga für euch zusammengefasst.

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Multikulti—45 Prozent Ausländer!

In dieser Bundesligasaison sind 228 der 505 Erstliga-Spieler im Ausland geboren—das sind 45 Prozent. Die Legionäre kommen aus 54 verschiedenen Ländern.

Kein Spieler kommt aus Brandenburg

Im Vergleich der Bundesländer kommen die meisten Profis aus Nordrhein-Westfalen (68) und Baden-Württemberg (55) und Bayern (44). In Brandenburg wurde kein einziger Bundesligaprofi geboren.

Manche Länder gibt es nicht mehr

Vierzig Bundesliga-Spieler sind in einem Land geboren, dass es heute nicht mehr gibt. Darunter sind 18 Spieler aus dem ehemaligen Jugoslawien, acht aus der Tschechoslowakei, jeweils sechs Spieler aus der DDR und der Sowjetunion und je ein Spieler aus den Niederländischen Antillen und aus Zaïre.

Brasilien vor Österreich und Schweiz

Neben den deutschen Akteuren sind die meisten Spieler in Brasilien (21), in Österreich (17) und der Schweiz (17) geboren. Die Schweizer Hochburgen sind der VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach mit jeweils vier Spielern.

Anhaltender Fernost-Trend

Der Trend zu asiatischen Spielern ist weiterhin ungebrochen. Alleine zehn Japaner und sechs Südkoreaner spielen momentan in der ersten Bundesliga.

Ein Spieler aus Syrien

Die zahlreichen Krisenherde der Erden bringen zehntausende Flüchtlinge nach Deutschland. Die größte Gruppe von ihnen kommt aus Syrien. In der Bundesliga kommt nur ein Spieler aus dem Land im nahen Osten: Der deutsche U-Nationalspieler Mahmoud Dahoud von Borussia Mönchengladbach.

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Im Herzen von Europa

Der Großteil der Spieler kommt aus Europa (aus Österreich kommen 17 und aus Frankreich 13 Spieler), gefolgt von Südamerika. Neun Bundesligaspieler kommen aus Afrika, drei aus Ozeanien. Trotz sieben Bundesligaspielern in der US-Nationalmannschaft sind lediglich drei Bundesligaspieler in den USA geboren: Der Japaner Gotoku Sakai, Aron Jóhannsson und Julian Green.

Darmstadt ist Regionalmeister

Die Darmstädter Spieler haben den kürzesten Weg zwischen Geburtsort und Stadion. Nur 750 Kilometer sind es im Durchschnitt, auch weil sieben Spieler im Umkreis von 50 Kilometern geboren wurden.

Stuttgarts Spieler sind weit weg von zu Hause

Beim VfB Stuttgart sind wie in Darmstadt sieben Spieler in der Region um Stuttgart geboren sind, doch die durchschnittliche Entfernung zwischen Stadion und Geburtsort liegt bei 2.448 Kilometern. Weil jeweils zwei Profis aus Australien, Südamerika und Afrika kommen.

Fußballhauptstadt Berlin

14 Spieler kommen aus der Hauptstadt, zwölf aus München, zehn aus Köln. Prozentual gesehen ist Heidelberg (5 Spieler) ganz vorne: 3,3 Bundesligaspieler kommen dort auf 100.000 Einwohner. In Berlin ist es doch am schönsten—das dachten sich zumindest sechs gebürtige Berliner, die weiterhin in der Hauptstadt bei Hertha spielen.

Beliebte ausländische Trainer

Momentan stehen siebenausländische Trainer bei den 18 Bundesligisten unter Vertrag. Ganz oben steht der FC Köln: Die Kölner haben mit dem Österreicher Peter Stöger schon ihren elften ausländischen Trainer.·

Der FC Ingolstadt ist Kontinentalmeister

Die Schanzer haben als einziges Team in der Bundesliga aus allen Kontinenten Spieler unter Vertrag. Morales ist US-Amerikaner, Matip Kameruner, Roger aus Brasilien, Leckie aus Australien und Cohen aus Israel.·

Der HSV ist die Multikultimannschaft

Von den 27 HSV-Profis kommen 16 aus dem Ausland—und das aus 14 verschiedenen Nationen. Die wenigsten Ausländer hat Darmstadt 98 mit nur 5 Spielern aus anderen Ländern.