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Drogen

Dealer schmuggelt mit Hilfe seines Katers Drogen aufs Highfield

Eine Geschichte mit geradezu tragischem Ausgang: Welche Rolle das Katzenklo spielte, und warum Kater Winston nun im Tierheim ist.
Fotos: Pixabay | gemeinfrei; Oren neu dag | Wikimedia Commons | CC BY-SA 3.0; Lab Tested | Wikimedia Commons | CC BY-SA 4.0; Klaus-J. Kahle | Wikimedia CommonsCC BY 3.0

Was gehört unbedingt auf die Packliste für ein Festival? Ein Zelt, ein Schlafsack und einige Getränke. Was sollte man unbedingt zu Hause lassen? Richtig, die eigene Katze. Ein mutmaßlicher Dealer auf dem Highfield-Festival in der Nähe von Leipzig wollte wohl auch das Wochenende nicht ohne Schmusekater verbringen – und nutze zusätzlich das Katzenklo seines Katers Winston als Drogenversteck.

Der 26-Jährige hatte sein Auto auf dem Parkplatz einer Feuerwache abgestellt. Tagsüber feierte er auf dem Festivalgelände, nachts schlief er im Wagen. Kater Winston harrte die ganze Zeit im Auto aus. Anwohner hatten das Tier jedoch früh entdeckt und sprachen das Herrchen auf die "nicht artgerechte Haltung des Tieres" an, wie die Polizei erklärt. Den US-Amerikaner mit niederländischer Aufenthaltsgenehmigung schien das nicht zu interessieren. Am Samstag rief ein Tierfreund dann die Polizei.

Nachdem die Beamten den Mann unter den 35.000 Highfield-Besuchern ausfindig gemacht hatten, durchsuchten sie die vierrädrige Katzen-Höhle. In einer wohl duftvollen Mischung aus Katzenkacke und Urin wurden sie fündig. Im Körbchen des Tieres, welches laut Beamten auch als Katzenklo diente, fanden sie mehrere "Cliptütchen mit grüner pflanzlicher Substanz". Um wie viel Marihuana es sich handelte, verriet die Polizei nicht, doch der Tierhalter soll es auf dem Gelände verkauft haben. "Es war eine erheblich große Menge an Cannabis, die auf eine verkaufsfertige Größe abgepackt war", so ein Polizeisprecher gegenüber VICE. "Und der Mann pendelte regelmäßig zwischen Auto und Festivalgelände." Kater Winston brachten die Beamten daraufhin ins Tierheim.

Der reumütige Dealer reagierte "sichtlich traurig", wie es in der Polizeimeldung heißt. Der Kater sei sein einziger Freund, sagte der 26-Jährige. Aus Angst, Winston zu verlieren, beteuerte der Amerikaner, "nie wieder gegen irgendwelche Regeln zu verstoßen". Ein Amtstierarzt erklärte ihm anschließend, wie er eine Katze artgerecht halten müsse. Er versprach, alles zu tun und nie wieder mit Drogen zu handeln, so die Polizei. "Nun muss das Veterinäramt entscheiden, ob er seine Katze zurückbekommt", sagte ein Polizeisprecher auf Nachfrage von VICE. Eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz hat er schon erhalten.

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