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am türsteher vorbei

Zwei neue Dienste versprechen, dich in jeden Club zu kriegen

Gästeliste per WhatsApp, Einlass über einen eingekauften Mittelsmann—zwei neue Konzepte für alle, die kein Nein akzeptieren.
Screenshot: entr.xyz

Viele, wenn nicht sogar alle, Clubs haben Türsteher, manche sogar SelektorInnen und einige wenige unter ihnen sind sogar weltweit für ihre Härte bekannt. Das Berghain etwa oder die alte Bar25. Nicht immer geht es dabei fair zu, aber das macht für auch gewissermaßen den Reiz des Ganzen aus. Wenn du von der Sorte bist, dass du kein Nein akzeptieren kannst—zum Beispiel weil du extra mit deinen Mates aus dem Londoner Westen angereist bist oder dir das eben nicht zum ersten Mal passiert—dann gibt es Neuigkeiten für dich: Sie lauten „entr" und „koka".

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In Berlin entsteht gerade ein kleiner Markt für Leute wie dich. Zuerst announcierten Privatpersonen online Minikurse mit der Garantie, dich in in deinen Wunschclub zu bringen. Jetzt sind zwei App-Concepts aufgetaucht, die das Gleiche versprechen. „Genervt von unberechenbaren Türstehern?" begrüßt die derzeit noch nicht gelaunchte Anwendung „entr" etwa ihre Nutzer. „entr" will dich, hier „Plus One" genannt, mit den „Heroes". Das sind idealer Weise bestens integrierte Szenemenschen, die entweder wissen, wie man in der Schlange nicht auffällt und dann auch noch reinkommt, oder einen zweiten Gästelistenplatz parat haben. Außerdem brauchen sie ebenso idealerweise auch entweder Geld, haben keinen Anstand oder sind einfach gerechte Club-Rebellen (das überlassen wir jetzt mal deiner Sichtweise), da du sie am Ende für die anonym vermittelte Dienste bezahlst.

Noch weiter geht „koka": Der Service verspricht, dich direkt auf die gewünschte Gästeliste zu setzen—geordert wird per Whatsapp. Es gibt keine Kosten. Clubs werden sogar zum Mitmachen animiert. Momentan landest du aber direkt auf einer „Warteliste", wenn du dich registrierst. Das heißt, auch „koka" ist momentan nicht mehr als ein Konzept—aber eines mit einer ziemlich grenzwertigen Facebook-Seite auf jeden Fall.

So oder so wirken beide Services ohnehin erstmal wie der Stunt einer PR-Agentur oder eines studierten Trolls. Das heißt also zunächst mal für dich weiterhin: Abwarten … in der Schlange!

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