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Beacons zweites Album für Ghostly International ist ein fragiler Tanzflächen-Füller

Hör dir ‚Escapements' bei uns vor seiner Veröffentlichung an und lies dazu ein Interview mit der Band.
Photo by Chad Kamenshine

Das Duo Beacon aus Brooklyn hat einen Vorab-Stream ihrer zweiten LP Escapements veröffentlicht. Sie erscheint auf dem amerikanischen Indie-Label Ghostly International, das bekannt dafür ist, Platten von Leuten wie dem Produzenten Matthew Dear aus Ann Arbor, dem Künstler Tycho aus San Francisco und anderen zu veröffentlichen.

Auf ihrer zweiten Platte für das Label behalten Thomas Mullarney und Jacob Gossett ihre behutsam schimmernde Produktion bei, die wir bei ihren vorherigen Arbeiten lieben gelernt haben, verleihen dem Ganzen aber auch eine neue Dimension, indem sie in eine etwas dancefloorlastigere Richtung gehen. Von den kosmischen Synthie-Arpeggios des Openers „IM U" bis zum nachdenklichen, aber trotzdem sinnlichen Schlurfen von „Preserve" ist es ein nachdenklich konzipiertes und emotional aufrüttelndes Album, das der eigens auferlegten Mission des Duos, die „dunkle Seite der lieblichen Melodie zu erforschen", treu bleibt.

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THUMP hat sich mit Beacon in Verbindung gesetzt, um mehr über die Platte zu sprechen und von ihnen zu erfahren, was genau „Escapements" sind. Unten kannst du dir die LP bereits vor der Veröffentlichung am 5. Februar anhören.

THUMP: Wie waren die Aufnahmesessions für diese Platte? Wie würdest du eure Dynamik bei der Zusammenarbeit sehen?
Jacob: Wir haben ungefähr neun Monate an dieser Platte gearbeitet. Nach einiger Zeit auf Tour wollten wir wieder in den Schreibprozess eintauchen. Es gab eine Menge langer Nächte und viele Durchläufe dieser Songs. Es fühlte sich ein bisschen an, als würde man den Tank entleeren.

Wir haben eine lange Geschichte der Zusammenarbeit, einiges davon geht auf die Zeit vor Beacon zurück. Es sind fast zehn Jahre, in denen wir Ideen austauschen, also gibt es ein gewisses Level der Fluidität bei unserem Projekt, das das direkte Ergebnis unzähliger Stunden der Kollaboration ist.

Thomas: Das Album wurde 2014 und 2015 im Home Studio aufgenommen. Bei den Sessions ging es darum, die Welt auszuschließen und zehn Stunden am Stück im selben Raum zu arbeiten und dann zu sehen, was dabei rauskommt. Wir haben Stunden damit verbracht, an einem 8-Takte-Loop zu arbeiten und die Wiederholung als einen Weg zu schätzen gelernt, einzigartige Klänge, Ebenen und Harmonien zu erschaffen. Nachdem wir Struktur und Gesangsmelodien hinzugefügt hatten, haben wir uns aus dem Home-Setting heraus bewegt und den Gesang bei Gary's Electric aufgenommen.

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In der Pressemitteilung heißt es, dass es auf der Platte auf verschiedene Arten um Zeit geht, besonders wie sie mit der Vorstellung der Entropie zusammenhängt. Könnt ihr das ein wenig erklären?
Thomas: Die Idee, Escapements (dt. mechanische Anker), also die Mechanismen, die dafür sorgen, dass eine Uhr die Zeit einhält, als Albumtitel zu nutzen, entstammt aus dem Text des Titeltracks. Ich fing an, mich für die Trennung zwischen dem Konzept der Zeit und dem Anker des Uhrwerks, diesem fehlbaren Gerät, das sie erfassen soll, zu interessieren. Die Idee dieses Ankers, der Entropie unterliegt, langsam zerfällt und die Zeit aus der Synchronität reißt, passt zum allgemeineren Thema der Co-Abhängigkeit des Albums.

Jacob: Unsere Platten sind letztendlich immer in irgendein größeres Konzept eingebettet. Als Escapements seine finale Form anzunehmen begann, kamen diverse Vorstellungen bezüglich Zeit auf. Wir fingen an, uns wirklich für die Rolle zu interessieren, die Zeit in diversen Prozessen spielt, und wollten dies auf dieser Platte weiter erforschen.

Das Artwork der Platte ist ziemlich faszinierend—könnt ihr uns mehr darüber erzählen und wie es mit den Themen zusammenhängt, die ihr auf der Platte erforscht?
Jacob: Das Cover ist von Caleb Charland. Es ist eine Einstellung, acht Stunden lang belichtet. Die Lampe wird von der Vegetation angetrieben und gibt immer mehr Licht ab. Die Sternenstreifen entstehen durch die Rotation der Erde. Das Foto hat ein gewisses Level an Geduld und Ungewissheit, das ich sehr poetisch finde. Er musste sich selbst dem Prozess hingeben und darauf vertrauen, dass diese Stunden des Wartens ihm das liefern würden, was er sich erhofft hatte. Ich denke das Thema passt sehr gut dazu, ein Album zu machen.

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Thomas: Als Jacob mir dieses Foto vor Jahren zeigte, hatte es diese Art universelle Gestalt. In dieses Bild ist die Zeit eingraviert. Es ist ein Artwork, das von seinem Prozess definiert wird, ein Schlüsselthema bei der Produktion dieser Platte.

Welche Dinge haben euch musikalisch beeinflusst, als ihr Escapements gemacht habt?
Thomas: Das Schreiben war während dieser neun Monate so sehr Teil meines Alltags, dass nicht mehr viel Zeit blieb, etwas zu hören. Ich habe in der Zeit ziemlich viel Popmusik mit Gesang gehört, um den Kopf frei zu bekommen, und ich bin dem Sog des Home Studios entfliehen, indem ich mir Musik in einem Live-Setting angehört habe, für gewöhnlich Techno Shows in der Nähe meiner Wohnung in Greenpoint.

Jacob: Wenn wir anfangen zu schreiben, dann neigen wir dazu, uns ein bisschen abzuschotten. Es ist die beste Art für uns, vollkommen in das vertieft zu sein, was wir tun. Ich denke, die eine Sache, die wir wussten, als wir begonnen haben, war, dass diese Platte wahrscheinlich eine frenetischere Sensibilität zeigen würde. Wir wollten uns nicht auf ein Genre oder eine Erwartung beschränken. Das war etwas, das wir mit unserer letzten EP L1 angefangen haben, aber ich denke, dass es auf dieser Platte wirklich realisiert wurde.

Das Duo Beacon aus Brooklyn hat einen Vorab-Stream ihrer zweiten LP Escapements veröffentlicht. Sie erscheint auf dem amerikanischen Indie-Label Ghostly International, das bekannt dafür ist, Platten von Leuten wie dem Produzenten Matthew Dear aus Ann Arbor, dem Künstler Tycho aus San Francisco und anderen zu veröffentlichen.

Auf ihrer zweiten Platte für das Label behalten Thomas Mullarney und Jacob Gossett ihre behutsam schimmernde Produktion bei, die wir bei ihren vorherigen Arbeiten lieben gelernt haben, verleihen dem Ganzen aber auch eine neue Dimension, indem sie in eine etwas dancefloorlastigere Richtung gehen. Von den kosmischen Synthie-Arpeggios des Openers „IM U" bis zum nachdenklichen, aber trotzdem sinnlichen Schlurfen von „Preserve" ist es ein nachdenklich konzipiertes und emotional aufrüttelndes Album, das der eigens auferlegten Mission des Duos, die „dunkle Seite der lieblichen Melodie zu erforschen", treu bleibt.

THUMP hat sich mit Beacon in Verbindung gesetzt, um mehr über die Platte zu sprechen und von ihnen zu erfahren, was genau „Escapements" sind. Unten kannst du dir die LP bereits vor der Veröffentlichung am 5. Februar anhören.

THUMP: Wie waren die Aufnahmesessions für diese Platte? Wie würdest du eure Dynamik bei der Zusammenarbeit sehen?
Jacob: Wir haben ungefähr neun Monate an dieser Platte gearbeitet. Nach einiger Zeit auf Tour wollten wir wieder in den Schreibprozess eintauchen. Es gab eine Menge langer Nächte und viele Durchläufe dieser Songs. Es fühlte sich ein bisschen an, als würde man den Tank entleeren.

Wir haben eine lange Geschichte der Zusammenarbeit, einiges davon geht auf die Zeit vor Beacon zurück. Es sind fast zehn Jahre, in denen wir Ideen austauschen, also gibt es ein gewisses Level der Fluidität bei unserem Projekt, das das direkte Ergebnis unzähliger Stunden der Kollaboration ist.

Thomas: Das Album wurde 2014 und 2015 im Home Studio aufgenommen. Bei den Sessions ging es darum, die Welt auszuschließen und zehn Stunden am Stück im selben Raum zu arbeiten und dann zu sehen, was dabei rauskommt. Wir haben Stunden damit verbracht, an einem 8-Takte-Loop zu arbeiten und die Wiederholung als einen Weg zu schätzen gelernt, einzigartige Klänge, Ebenen und Harmonien zu erschaffen. Nachdem wir Struktur und Gesangsmelodien hinzugefügt hatten, haben wir uns aus dem Home-Setting heraus bewegt und den Gesang bei Gary's Electric aufgenommen.

In der Pressemitteilung heißt es, dass es auf der Platte auf verschiedene Arten um Zeit geht, besonders wie sie mit der Vorstellung der Entropie zusammenhängt. Könnt ihr das ein wenig erklären?
Thomas: Die Idee, Escapements (dt. mechanische Anker), also die Mechanismen, die dafür sorgen, dass eine Uhr die Zeit einhält, als Albumtitel zu nutzen, entstammt aus dem Text des Titeltracks. Ich fing an, mich für die Trennung zwischen dem Konzept der Zeit und dem Anker des Uhrwerks, diesem fehlbaren Gerät, das sie erfassen soll, zu interessieren. Die Idee dieses Ankers, der Entropie unterliegt, langsam zerfällt und die Zeit aus der Synchronität reißt, passt zum allgemeineren Thema der Co-Abhängigkeit des Albums.

Jacob: Unsere Platten sind letztendlich immer in irgendein größeres Konzept eingebettet. Als Escapements seine finale Form anzunehmen begann, kamen diverse Vorstellungen bezüglich Zeit auf. Wir fingen an, uns wirklich für die Rolle zu interessieren, die Zeit in diversen Prozessen spielt, und wollten dies auf dieser Platte weiter erforschen.

Das Artwork der Platte ist ziemlich faszinierend—könnt ihr uns mehr darüber erzählen und wie es mit den Themen zusammenhängt, die ihr auf der Platte erforscht?
Jacob: Das Cover ist von Caleb Charland. Es ist eine Einstellung, acht Stunden lang belichtet. Die Lampe wird von der Vegetation angetrieben und gibt immer mehr Licht ab. Die Sternenstreifen entstehen durch die Rotation der Erde. Das Foto hat ein gewisses Level an Geduld und Ungewissheit, das ich sehr poetisch finde. Er musste sich selbst dem Prozess hingeben und darauf vertrauen, dass diese Stunden des Wartens ihm das liefern würden, was er sich erhofft hatte. Ich denke das Thema passt sehr gut dazu, ein Album zu machen.

Thomas: Als Jacob mir dieses Foto vor Jahren zeigte, hatte es diese Art universelle Gestalt. In dieses Bild ist die Zeit eingraviert. Es ist ein Artwork, das von seinem Prozess definiert wird, ein Schlüsselthema bei der Produktion dieser Platte.

Welche Dinge haben euch musikalisch beeinflusst, als ihr Escapements gemacht habt?
Thomas: Das Schreiben war während dieser neun Monate so sehr Teil meines Alltags, dass nicht mehr viel Zeit blieb, etwas zu hören. Ich habe in der Zeit ziemlich viel Popmusik mit Gesang gehört, um den Kopf frei zu bekommen, und ich bin dem Sog des Home Studios entfliehen, indem ich mir Musik in einem Live-Setting angehört habe, für gewöhnlich Techno Shows in der Nähe meiner Wohnung in Greenpoint.

Jacob: Wenn wir anfangen zu schreiben, dann neigen wir dazu, uns ein bisschen abzuschotten. Es ist die beste Art für uns, vollkommen in das vertieft zu sein, was wir tun. Ich denke, die eine Sache, die wir wussten, als wir begonnen haben, war, dass diese Platte wahrscheinlich eine frenetischere Sensibilität zeigen würde. Wir wollten uns nicht auf ein Genre oder eine Erwartung beschränken. Das war etwas, das wir mit unserer letzten EP L1 angefangen haben, aber ich denke, dass es auf dieser Platte wirklich realisiert wurde.

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