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Club Cheval

„Young Rich And Radical“: Club Cheval gegen die Gesundheitsreligion

Wohin mit dem Rausch? In unserer exklusiven Videopremiere glänzen die französischen Durchstarter als #teamdiscipline mit seltsamen Ideen.

The Who sangen 1965: „I hope I die before I get old", 32 Jahre später proklamierte Robbie Williams in Anlehnung an diese Zeile: „I hope I'm old before I die". Diese Veränderung veranschaulicht eine gesellschaftliche Entwicklung, die heute en voque zu sein scheint: alles Handeln unter den Imperativ der Gesundheit zu stellen. Genau mit dieser Tendenz, besonders unter jüngeren Menschen, beschäftigt sich das französische Produzenten-Quartett Club Cheval in ihrem neuen Video zu „Young, Rich And Radical", von ihrem vor Kurzem auf dem Brodinski-Label Bromance Records erschienen Album, Discipline.

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In dem Werk von Regisseurin Laura Weaver finden junge, hip gekleidete Menschen immer wieder verschiedene Wege, keinen Alkohol zu trinken oder nicht zu rauchen. Wein wird literweise verschüttet, Zigaretten aus der Hand geschlagen, Klamotten schwarz gefärbt. Wenn sie konsumieren, dann nur Wasser, sogar das nur aus braunen Papiertüten, in denen man doch eigentlich immer ethanolhaltige Flüssigkeiten erwartet. Obendrein taucht immer wieder Geld auf: ein junger Mann spielt auf einer Flöte, die aus Geldscheinen gemacht ist.

Club Cheval stimmen hier das Hohe Lied des Reichtums und der Unterwerfung unter die Selbstdisziplin an; verinnerlichte Herrschaft, die die Herrschenden aus Politik und Wirtschaft umso mehr freut. Doch so einfach ist das natürlich am (Video-)Ende nicht.

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