Online-Mixe sind allgegenwärtiger als je zuvor, was neugierigen Fans erlaubt, die besten Performances von Skrillex bis Ben Klock auszuchecken, ohne von der Couch aufstehen und ein Ticket für ein Festival zu kaufen oder sich vor dem Berghain anstellen zu müssen. Dieses Jahr war das Internet voll mit unzähligen wirklich richtig guten Sets und heute stellen wir dir zehn unserer Favoriten vor. Wofür du sie auch immer benutzt, dreh sie laut auf. Und falls du dich fragst, was wir gehört haben, wenn wir nicht gerade diese Sets gehört haben, dann check unsere Liste der 50 besten Tracks aus diesem Jahr aus.
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10) Nina Kraviz - DJ Kicks
9) Prosumer - Beats in Space #801
8) Teki Latex - Just Jam
7) Mike Servito - Dekmantel Podcast 019
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„Der Sound repräsentiert ziemlich genau, was ich dieses Jahr gespielt habe und die Tracks, die ich in meiner Tasche hatte", fügte er hinzu. „Ich denke, er ist die ganze Zeit ziemlich konstant. Er hat Wendungen und Drehungen und ein wenig Aggression." Aber mehr noch bringt mich dieser Mix dazu, dass ich das machen will, wobei ich Servito selbst schon viele Male beobachtet habe: Springen, mit den Fingern schnipsen und Schreien „Werk, hunny!"—Michelle LhooqDie Ankündigung, dass DJ Harvey ein Set bei Boiler Room aufnehmen würde, war ein echter Grund für die Aufregung. Der Mann lebt quasi von vernebelten Räumen, Hörensagen und dem Mysterium. Seine Sets werden nicht bei Facebook geteilt; über sie wird mit Ehrfurcht gesprochen. Wie würde sich jemand, der so mythologisiert wird, unter dem unbarmherzigen Starren einer digitalen Kamera überhaupt machen? Die Antwort? Unglaublich. Harvey hat es irgendwie geschafft, die Regeln eines Livestreams zu verändern und ein normalerweise steriles Format zu einer Erfahrung zu machen, die uns davonträgt von den kalten Schlafzimmern und unaufgeräumten Schreibtischen um uns herum.. Aus der Mitte der Dunkelheit hat er einfach Platte um Platte des herzerweichendsten, Disco- und Balearic-Sound rausgehauen, den du dir vorstellen kannst. Platten, die du nirgendwo anders finden oder hören wirst. Eineinhalb Stunden eines Meisters bei der Arbeit.—Angus Harrison
6) DJ Harvey - Boiler Room
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5) Total Freedom - Rinse FM Podcast
4) Function - Berghain 07
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In einem Interview mit RA hat Sumner den Mix sowohl dem Berghain als auch dem Limelight gewidmet—dem New Yorker 90er-Jahre-Club, in dem er durch den Resident Jeff Mills erstmals den düsteren Kuss von Techno gespürt hat. „Das sind die einzigen beiden Clubs auf der Welt, die einen gewaltigen, lebensverändernden Einfluss auf mich hatten", so Sumner, „und die einzigen beiden Orte, an denen ich das Gefühl hatte, zuhause zu sein, als ich hineinging."—Michelle LhooqEine der besten Sachen, die dieses Jahr passiert sind, fand auf einem Feld außerhalb von Paris an einem für die Jahreszeit ungewöhnlich kühlen Abend im Juni statt: Robert Hood, der als Floorplan gespielt hat, hat sich durch zwei Stunden an ekstatischem, unwirklichem House und Techno geprügelt. Die Legende der Clubkultur predigte von oben herab und durchbrach gewohnt souverän die zehn Gebote des Dancefloors. Robert Hood bei der Arbeit zuzusehen ist eine Übung in Selbsterfahrung Ist das nicht, wieso wir in Clubs und zu Festivals gehen und uns Mix nach Mix anhören—um etwas zu finden, das größer ist, als wir selbst? Ich habe es in dieser Nacht gefunden. Ich werde es nie vergessen.—Josh BainesLetzten März führte ich ein unangenehmes Telefoninterview mit DJ Koze, in dem der Hamburger Produzent und Gründer von Pampa Records sich eingestand, dass sein Album Amygdala wahrscheinlich das beste Album war, dass er je produzieren würde. „Meine Zeit ist vorbei", sagte er. „Ich muss jetzt Platz für die jüngere Generation machen." DJ Koze ist ein eingefleischtes Schlitzohr, also ging ich davon aus, dass er mich auf den Arm nahm, als er das erzählte. Als er ein paar Monate später seinen DJ Kicks-Mix veröffentlichte, wusste ich, dass er das getan hatte.
3) Robert Hood - Live a Weather
2) DJ Koze - DJ Kicks
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Passenderweise gibt es in diesem Set jede Menge Humor: Eine computerisierte Willkommens-Nachricht von jemandem, der behauptet, der Nachbar von DJ Koze zu sein; Track-IDs von einem deutschsprachigen Kleinkind; ein William-Shatner-Track, produziert von Ben Folds. Aber Koze hat mehr geleistet als uns zum Lachen zu bringen, jedem noch so kleinen Kichern folgt ein augenöffnender Moment musikalischer Wertschätzung—oft von Musikern, von denen wir nie gehört haben oder die wir nie von Koze erwartet hätten: Madlib aus der kalifornischen Beat-Szene, die britischen Broadcast bis hin zu den Cloud-Rappeln cLOUDDED und hawaiianischer Musik. Er geht mit all diesen Sachen genau so um, wie mit seinen Produktionen, als würde er uns auf eine geführte Tour durch ein paar der besten Platten in seiner Kollektion durchführen und dabei flüstern, statt sprechen, damit man die Songs besser versteht.—Emilie FriedlanderPlastic People war jahrelang eine der tragenden Säulen der Kultur britischer elektronischer Musik und das Zuhause szenendefinierender Nächte, wie der Dubstep-Party FWD>>>. Als der Club ankündigte, dass er im Januar des vergangenen Jahres schließen würde, entschieden sich Four Tet und Floating Points—zwei DJs, die dank der Zeit, die sie dort verbrachten, zu dem wurden, was sie heute sind—ihm einen gebürtigen Abschied zu bereiten: Back2Back spielten sie sechs Stunden für die Crowd.Sie starteten mit brasilianischer Musik, gingen dann schließlich zu „Pinnacle" von Four Tet über, das dort zum ersten und letzten Mal gespielt wurde. (Four Tet produzierte 2010 einen Track, der nach dem Club benannt war, spielte aber „Plastic Situation" statt diesen.) Wir hören außerdem die Vacuum Boogie EP von Floating Points, Klassiker von Freunden, wie Daphni und Joy Orbison, außerdem Jimi Hendrix, J Dilla, ein bisschen Chicago House und natürlich UK Dubstep. „Zu sagen, dass dieser Ort in der Formierung unserer eigenen Musik fundamental war, wäre eine absolute Untertreibung", steht bei dem Mix. Indem sie die Tracks zelebrierten, die ihren eigenen abenteuerlichen Verläufe inspirierten, erinnerten uns Four Tet und Floating Points daran, dass die besten DJ-Sets mehr sind, als nur der Soundtrack zur Party. Sie sind eine Reflektion der Leute, die die Party großartig machen.—David Garber**Foto von Joel Fowler, Design von Christopher Classens. Drum machine featured Elektron Analog Rytm.