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Die Kraftwerk-Sitcom und andere Roboter-Parodien

Der Pilot dieser fiktiven Serie ist zu lustig. Aber Kraftwerk wurden auch andernorts von der Popkultur vereinnahmt.

Bei aller Strenge und Ernsthaftigkeit, die Kraftwerk seit den 70ern ausstrahlen: Humor muss auch möglich sein. Seit bald fünf Jahren steht nun ein Video auf YouTube, das in den letzten Tagen erst größere Aufmerksamkeit bekam: Ralf & Florian, die leider fiktive Sitcom über Ralf Hütter und Florian Schneider.

Der Pilot der Sendung—„We Are Ze Robots"—besticht durch minimalen Schnitt und Lacher aus der Konserve. Der Plot: Die Kraftwerk-WG arbeitet intensiv und präzise an neuen Klängen, aufgelockert wird der Alltag nur durch kurzen Leistungsausgleich auf dem Rennrad. Und obwohl Ralf klare Anweisungen zum durchgetakteten Tagesablauf gibt, setzen sich Florian, Wolfgang (Flur) und Karl (Bartos) über seine Ansagen hinweg:

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Wahnsinn! Aber natürlich gibt es noch mehr Spaß rund um Kraftwerk.

„Sprockets" in SNL

Die Liebe der Amerikaner zur deutschen Zackigkeit ist wohl bestens bekannt. In der Comedysendung Saturday Night Live gab es Mitte der 80er den Sketch „Sprockets", in dem der damals mäßig bekannte Mike Myers als deutscher Moderator Dieter durch die Sendung leitete. „And now is the time we dance!", sprach Dieter dann, und tanzte mit Gästen zu Kraftwerks „Electric Cafe"—statt zu 33⅓ RPM bei 45 RPM.

Der deutsche Techno-Pop-Baron bei den Simpsons

Am 28. April 1996 bekamen Kraftwerk eine Mini-Referenz in den Simpsons: Baron von Wortzenberger ließ sich wiederentdeckte Kriegskunst aushändigen, wirkte vor seinem Mercedes-Cabrio aber schwer desinteressiert—er wolle nur rechtzeitig in Stuttgart sein, um Kraftwerk spielen zu sehen.

Der MoMA-Ticket-Sale-Fail

Als das Museum of Modern Art für das Frühjahr 2012 die Aufführung des Kraftwerk-Katalogs in New York ankündigte, war die Nachfrage an Tickets entsprechend hoch. Limitiert waren die Karten sowieso, was gleich zum ersten Untergang-Meme führte:

Erwartungsgemäß glühten die Leitungen am Vorverkaufstag, die Ticket-Server gaben gleich mehrmals nach. Frust an allen Ecken. Der Synchronsprecher Stephan Cox brachte den kollektiven Hass dann mit einem Video auf den Punkt:

Und auch Hitler war über den Ausgang des Vorverkaufs nicht gerade erfreut:

Auf der Autobahn

Mal The Big Lebowski gesehen? Der Dude traf darin bekanntlich auf eine Gruppe Nihilisten, die scheinbar auch dem Kraftwerk'schen „Techno Pop" nicht ganz abgeneigt waren:

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(Was nur nochmals daran erinnert, dass Kraftwerks Album-Cover schon öfter parodiert wurden.)

Musikvideos, unauthorisierte

Aus der beliebten Reihe „wo kein Video da mach' ich eins" stammen die folgenden Beiträge:

„The Robots", geschnitten auf den Superman-Comic „The Mechanical Monsters" (1941)

„Telephone Call", geschnitten auf diverse Telefonszenen der Hollywood-Geschichte

„The Robots", geschnitten auf den Bollywood-Streifen „Enthiran" (2010)

Das war's. Haben wir gelacht? Nein. Geschmunzelt? Ja. Was lernen wir? Auch Robotern lässt sich etwas Humor einhauchen. Und jetzt würden wir gerne endlich den neuen Modeselektor-Track „I'm not into Twerk, I'm into KrafTwerk" hören. Bis dahin bleiben wir Stammleser des Tumblrs Kraftwerklove.

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