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Gesundheit

Warum du nach dem Training vielleicht kein Bier trinken solltest

Vielleicht sollte man Kreisligafußball besser abschaffen.
Phoebe Hurst
London, GB
Photo via Flickr user Henry Burrows

Ein Pilateskurs um sechs Uhr morgens oder ein Intensivtraining während der Mittagspause wären nur halb so ertragbar ohne den Freifahrschein für eine kleine Sünde später am Tag.Ein KitKat am Nachmittag? Du hast den Unterarmstütz aber auch ziemlich lange gehalten. Noch ein paar Zwiebelringe zum Abendessen als Belohnung? Den Hanteln hast du heute echt gezeigt, wer hier der Boss ist.

Danach noch in die Kneipe?

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Vielleicht eher nicht. Denn wie Forscher der University of North Texas herausgefunden haben wollen, könnten ein paar Bier deine ganze Arbeit im Fitnessstudio wieder zunichtemachen.

Die Ergebnisse der kleinen Untersuchung, bei der zehn Männer und neun Frauen sechs Sätze Kniebeuge mit Gewichten machen mussten, wurden jetzt in der Zeitschrift Journal of Strength and Conditioning Research veröffentlicht. Nach ihrem Training tranken die Teilnehmer Wasser. Die Übungen führten sie noch ein zweites Mal durch, bekamen dieses Mal aber so viel mit Wasser verdünnten Wodka, dass sie betrunken wurden, also einen Blutalkoholwert über der gesetzlichen Promillegrenze erreichten.

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Drei und fünf Stunden nach jeder Trainingseinheit sowie auch davor nahmen die Forscher Proben aus dem Muskelgewebe der Teilnehmer.

Als sie die drei Muskelbiopsien verglichen,fanden sie heraus, dass Alkohol die Aktivierung des mTORC1-Signalwegs hemmt, der das Muskelwachstum anregt: Hatten die Probanden Wodka getrunken, zeigte sich, dass das Muskelwachstum vergleichsweise wesentlich geringer ausfiel.

Bei Männern waren die Auswirkungen noch schlimmer als bei Frauen. Mitautor der Studie Jakob Vingren meinte, dass das damit zusammenhänge könnte, dass Alkohol Testosteronrezeptoren blockiere.

Im Gespräch mit Men's Journal meint er dazu: „Haben die männlichen Teilnehmer nur Wasser getrunken, wurde dieser Signalweg stärker aktiviert—und genau das will man nach dem Training. Wurde jedoch Alkohol getrunken, gab es keine stärkere Aktivität."

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Das sind möglicherweise schlechte Neuigkeiten für findige Getränkehersteller,die es mit ihren proteinreichen Fitness-Bierkreationen auf den dem gemeinschaftlichen Bierkonsum nicht unbedingt abgeneigten Pumper abgesehen haben, zum Beispiel Blake Konrardy mit seinem „NutriBeer", der für die Entwicklung des Biers zum Masseaufbau angeblich sogar sein Jurastudium an der Harvard University geschmissen hat.

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Wie bei den meisten Sport- und Ernährungstipps gilt auch hier laut den Autoren der Studie wieder: Die Dosis macht das Gift. Ein oder zwei Bier nach dem Beintraining werden wahrscheinlich nicht zu viel Schaden anrichten.

Vingren weiter: „Diesen Effekt können wir nur nach großen Mengen Alkohol beobachten. Wer also eine lange Nacht mit viel Alkohol geplant hat, dem würde ich nicht unbedingt ein intensives Gewichtstraining vorher empfehlen. Ein oder zwei Bier oder Wein nacht dem Krafttraining sollten aber OK sein."

Ihr habt es gehört. Also, wer zahlt die nächste Runde?