Das Beispiel dieser Clubberin zeigt, wie auch du die Clubs deiner Stadt sicherer machen kannst

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Thump

Das Beispiel dieser Clubberin zeigt, wie auch du die Clubs deiner Stadt sicherer machen kannst

Alina Sonnefeld wehrt sich gegen sexuelle Übergriffe im Jenaer Nachtleben. Mit ersten Erfolgen.

Wenn ein weißer maskuliner Mann in Deutschland einen Club besucht, kann er in der Regel ausgelassen feiern, ohne dabei negative Erfahrungen zu machen. Für viele Frauen ist das mitunter anders. Sie werden penetrant angetanzt und gegen ihren Willen sogar angefasst oder geküsst. Andere Clubbesucher sind dabei oft passiv und die betroffenen Frauen fühlen sich machtlos.

Alina Sonnefeld hat solche Situationen schon oft erlebt. Die 19-jährige Schülerin lebt in Jena und besucht die hiesigen Clubs, seitdem sie 16 Jahre alt ist. Am liebsten geht sie eigentlich in die alternativen, linken Clubs. Doch auch dort musste sie die Erfahrung von Übergriffen machen. Im Austausch mit anderen Frauen hat sie sich vor Kurzem dazu entschieden, etwas gegen diese Situation zu tun. Sie schrieb einen offenen Brief an insgesamt zehn Clubs in Jena.

Darin thematisiert sie sexuelle Übergriffe in den Locations. "Nachts fühle ich mich bei euch nicht sicher", schreibt sie. "Ab einer bestimmten Uhrzeit werde ich oft gegen meinen Willen angefasst, geküsst, belästigt." Die Konsequenz aus dieser permanenten Bedrohung: "Ich gehe nur noch selten feiern—und wenn, immer nur mit männlicher Begleitung." Alina beklagt außerdem, dass es sich in den Clubs nie so anfühle, "als ob ein offenes Ohr auf mich wartet, wenn ich von einem sexuellen Übergriff berichte." Daher fordert sie die Betreiber auf, etwas an dieser Situation zu ändern und ein Bewusstsein für sexuelle Gewalt in Clubs zu schaffen. Der Brief wurde später auch in der  Ostthüringer Zeitung veröffentlicht und liegt uns im Original vor. Mit einem Club hat Alina sich bereits getroffen.

Im Gespräch mit THUMP erklärt sie uns die Hintergründe des offenen Briefes, wie die Clubs reagierten und welche konkreten Veränderungen sie sich jetzt wünscht.

THUMP: Alina, du hast dich entschieden, gemeinsam mit anderen einen offenen Brief zu schreiben, in dem ihr sexuelle Belästigung in Jenaer Clubs thematisiert. Wie kam es dazu?
Alina: Ich gehe seit drei Jahren weg und habe es anfangs als normal empfunden, in Clubs angetanzt, angefasst und gegen meinen Willen geküsst zu werden. Ich dachte, dass so was eben dazugehört und es an mir liegt, dass mich das stört. Im Austausch mit …

Das ganze Interview kannst du jetzt auf THUMP lesen!