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Amtlich: Der Vinyl-Hype greift jetzt auch auf den Schwarzmarkt über

In Baden-Württemberg hat die Soko “Mitschnitt” mehrere Millionen illegaler Tonträger sichergestellt.
Diese Platten wurden nicht in Baden-Württemberg sichergestellt, sondern gehören einem Plattenladen in den USA. Foto: Imago/ZUMA Press

Wenn du noch einen Beleg für den Boom von Vinyl brauchst, kannst du ihn jetzt in Baden-Württemberg finden. Dort hat das LKA vor Kurzem fast zwei Millionen Tonträger sichergestellt, die für den Schwarzmarkt bestimmt waren. Darunter befanden sich neben zahlreichen DVDs auch Schallplatten und CDs von Künstlern wie LED Zeppelin, den Rolling Stones oder den Beatles. Gefunden wurden die Raubkopien in Lagerhallen im Bereich Schwäbisch Hall und Göppingen sowie in Presswerken in Deutschland und Polen.

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Ein 60 Jahre alter Mann sitzt bereits seit Anfang September in Untersuchungshaft, ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft. Er soll die Tonträger auf CD- und Schallplattenmessen und über das Internet in Deutschland und in den europäischen Nachbarländern vertrieben haben. Ob der Mann Einzeltäter ist, steht noch noch nicht fest. Geleitet wurden die Ermittlungen von einer sechsköpfigen Ermittlergruppe mit dem passenden Namen "Mitschnitt".

Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI), zeigt sich gegenüber dem Focus besorgt, dass derartige kriminelle Strukturen riesige Schäden anrichten und das Vertrauen der Verbraucher zerstören würden. "Es ist uns wichtig, die illegalen Märkte auszutrocknen. Gerade im digitalen Markt wird sonst das Vertrauen geschwächt." Vor allem verlieren die Plattenfirmen, die der BVMI vertritt, natürlich eine Menge Kohle durch illegale Raubkopien. Daher hatte der BVMI selbst Recherchen über den Handel mit Raubkopien in Auftrag gegeben und den Behörden damit wichtige Hinweise auf den Täter gegeben.

Zwei Millionen Tonträger sind eine Menge. Offenbar ging der festgenommene Raubkopierer davon aus, sie auch alle absetzen zu können. Was sagt uns das? Was wir seit ein paar Jahren schon wissen: Das Bedürfnis nach physischen Tonträgern ist offenbar ungebrochen. Trotzdem solltest du beim nächsten Plattenkauf auf dem Flohmarkt genau hingucken und im Zweifel lieber zum Plattenladen deines Vertrauens gehen.

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