Wegen dieser Clickbait-Matheaufgabe hat Robert eine Niere verloren. Screenshot von Socialfeed
Facebook-Kommentarspalten sind keine schönen Orte: Mütter-Witze, passiv-aggressive Rechtschreibkorrekturen und Hitler-Vergleiche reihen sich aneinander. Das einzig Positive daran ist, dass die Kommentare selten eine große Auswirkung auf die reale Welt haben. Außer in Mecklenburg-Vorpommern.Am 11. April postete der 19-jährige Robert aus Wismar ein "Matherätsel" auf seinem Facebook-Profil: "Die Hälfte meiner Zahl ist die Hälfte von 400". Scheinbar handelt es sich dabei um eine Aufgabe aus einer Klassenarbeit, zumindest ist die Zahl 400, die die Antwort sein soll, rot durchgestrichen.Die Matheexperten des Internets streiten sich noch, welche Antwort die richtige sein soll, im Rennen sind 400 und 100. Robert (nach eigenen Angaben kein Mathegenie und Schulabgänger nach der achten Klasse) war von der 400 als Lösung überzeugt. Dann mischte sich allerdings Alexander L. ein. Robert und der 29-Jährige waren auf Facebook nicht befreundet, allerdings war Roberts Profil auch für Nicht-Freunde offen.Alexander L. war jedenfalls so überzeugt von seiner Lösung der Matheaufgabe, dass er, selbst nachdem Robert den ursprünglichen Post gelöscht hatte, auch andere Postings von Robert wutentbrannt kommentierte.Zwei Tage später verlässt Robert das Haus eines Freundes, als ihm auf der Straße Alexander L. entgegenkommt und mit einem Messer auf ihn einsticht. Der Bild sagte Robert: "Ich hab ihn gar nicht erkannt, aber er mich offensichtlich. Ehe ich realisieren konnte, was passiert, hatte ich schon das Messer im Bauch. Er sagte kein Wort, aber ich merkte: 'Das ist der Typ von Facebook.' Ich flehte ihn an, dass er aufhören solle und entschuldigte mich, aber er machte weiter."Robert wurde ins Krankenhaus gebracht. Wegen der schweren Verletzungen musste eine seiner Nieren entfernt werden.Am Dienstag startet nun der Prozess gegen Alexander L. wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung.
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