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Heulsuse der Woche

Heulsuse der Woche: Frau, die ihr Fitnessstudio verklagte vs. Kartoffeln werfende Oma

Einer Freizeitsportlerin wird ihr Muskelkater einfach zu viel und eine Seniorin tickt wegen einem planschenden Kind aus.
Collage bestehend aus: Fitnessstudio (Foto: pixabay | tanjashaw) | Kartoffelsack (Foto: imago | CHROMORANGE)

Wir würden uns wünschen, man könnte alles auf die Hitze schieben, aber vermutlich hätten diese beiden auch im Winter Probleme mit der Realität. Es ist mal wieder an der Zeit, sich über ein paar Menschen zu wundern, die mit der Welt nicht fertig werden.

Heulsuse #1: Die Frau, die ihr Fitnessstudio verklagte

Der Vorfall: Eine Kölnerin probierte in ihrem Fitnessstudio die ESM-Methode aus, bei der mit elektrischen Impulsen das Muskelwachstum angeregt werden soll. Am nächsten Morgen wachte sie auf und war völlig überrascht von einer Reihe bizarrer Symptome: Die Beine schmerzten, die Muskeln zogen, ihr fehlte die Kraft, die sie normalerweise hatte und sie litt unter Kopfschmerzen. Seltsam.

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Die angemessene Reaktion: Sich heute nicht wieder an eine Elektroschockmaschine anschließen. Vielleicht sogar ganz zu Hause bleiben und die gestern verbrannten Kalorien bei einem Bestelldienst nachordern. Das hat man sich ja verdient. Die Freunde anrufen und allen stolz erzählen, wie schlimm der Muskelkater ist. Ach ja, apropos Muskelkater: Einsehen, dass das die Ursache der seltsamen Symptome ist, die einen plagen.

Die tatsächliche Reaktion: Die Frau verklagte ihr Fitnessstudio. 5.500 Euro wollte sie als Entschädigung dafür, diese unsäglichen Schmerzen erlitten zu haben. Die Belastungskopfschmerzen, die Schwäche – all das hätte sie über Monate verfolgt. Außerdem hätte der massive Abbau von beschädigten Muskelfasern in ihrem Blut zu einem Enzymwert geführt, der sie an den Rand eines Nierenschadens geführt habe. Diese Woche urteilte nun das Landgericht über den Fall. Wenig überraschend hielten die Gutachter die Klage der Kölnerin für völligen Unfug. Jetzt wurde das Verfahren eingestellt. Das Urteil: Für Muskelkater gibt es keinen einzigen Cent.

Heulsuse #2: Die Kartoffeln werfende Oma

Der Vorfall: In Dülmen spielte am Sonntag ein vierjähriges Kind im Nachbargarten einer 79-Jährigen im Planschbecken. Dabei quietschte es und, naja, es planschte eben. Wie gesagt: Planschbecken.

Die angemessene Reaktion: Neid. Gemischt mit ein bisschen Wehmut. "Ach, könnte ich doch noch meinen ganzen Körper in einem Planschbecken abkühlen und dabei vergnügt herumschreien, anstatt hier auf dem Trockenen zu sitzen, während mir der Schweiß den Rücken herunterläuft und im Wohnzimmer der Eierlikör ungeknackt in der Glasvitrine rumsteht." Dann aufstehen, reingehen, sich einen großen Drink machen (zumindest das ist der Göre von nebenan verboten) und auf die Tagesschau warten.

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Die tatsächliche Reaktion: Die Seniorin rastete mittelschwer aus. Kurz entschlossen griff sie nach dem, was alle deutschen Rentnerinnen und Rentner immer in Reichweite haben: nach einem 1,5 Kilo schweren Kartoffelsack. Ob mehlig- oder festkochend ist uns leider nicht bekannt. Den schmiss sie dann über die Hecke auf das planschende Nachbarskind. Zum Glück scheint die Rentnerin früher keine professionelle Kugelstoßerin gewesen zu sein. Der Wurf ging daneben, der Sack plumpste knapp neben dem Kind ins Wasser. Jetzt ermittelt die Polizei wegen versuchter Körperverletzung gegen die Frau.

Und jetzt dürft ihr abstimmen: Wer soll die Heulsuse der Woche sein?*

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