Foto: Dick Thomas Johnson | Flickr | CC BY 2.0Darauf hat die Welt gewartet: Unser fresher Verkehrsminister Alexander "the Güterlok" Dobrindt geht ab 2019 voll aufs Digitale. Er will ein bundesdeutsches E-Ticket einführen, mit dem man in fast jeder Stadt Bus und S-Bahn fahren kann, ohne sich am Ticketautomaten die Finger wund zu tippen. Außerdem soll man mit dem Ticket dann auch Carsharing nutzen oder im Parkhaus zahlen können. Weitere Pläne wie die Kombination mit einem Knaxx-Club-Mitgliedsausweis oder dem Einsatz der Karte fürs Fitnessstudio sind noch nicht bekannt, aber da Dobrindts CSU die Ausländer-Maut erfunden hat, ist vermutlich auch das nur noch eine Frage der Zeit. Höchste Eisenbahn (hö hö, Verkehrsministeriumswortwitz), eine Bestandsaufnahme zu wagen, was heute noch alles so schiefläuft im öffentlichen Nahverkehr, bevor dann 2019 alles gut wird.
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Warum blinken die Anzeigenschilder in Berlin … ach nee, doch nicht?
Warum müssen die Münchener stempeln?
In München gibt es neben den üblichen Einzelfahrscheinen auch dieses Teil zu kaufen. Es funktioniert, indem man genau so viel Abschnitte umknickt, wie man braucht, und die Karte dann geknickt in den Stempel-Automaten schiebt.
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Es gibt sehr viele Menschen, die dieses System dämlich anachronistisch und außerdem schwer verständlich finden. Eine normale Einzelfahrt kostet nämlich zwei Streifen (einer reicht nur für eine Kurzstrecke) und manchmal hat man halt nur noch einen auf der Karte übrig, obwohl man eigentlich zwei bräuchte und dann muss man sich eine neue dazukaufen, aber die alte noch behalten und dann auf jeder jeweils einen Streifen abstempeln und dann hat man die neue Streifenkarte auch schon ungerade angefangen und das ist doch irgendwie alles total umständlich und außerdem hat mir Mami heute morgen die Milch nicht gewärmt. Diese Menschen sind allesamt denkfaule, verwöhnte Defätisten.Denn was sie völlig verkennen: Die Streifenkarte ist nicht nur sinnvoll, weise und gut, sie ist außerdem noch sehr elegant. Wo gibt es sowas überhaupt noch so schöne, alte Karten? Höchstens in Österreich. Und ja: Wenn einem das mit IS und Trump und dem Veggie-Schnitzel alles zu viel wird, dann muss man nur mal einen älteren Münchner dabei beobachten, wie er sorgsam seine Streifenkarte stempelt. Die Hände zittern im Takt mit dem Dachshaarpinsel auf seinem Hut, während er langsam mit der Fingerspitze die Karte herabfährt, die richtige Sollknickstelle findet, sie dann behutsam faltet und schließlich in den Automaten schiebt. Dann ertönt das befriedigende Klacken des Stempels und man weiß: Die Welt ist noch in Ordnung.
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Warum gibt es in Deutschland keine Drehkreuze wie in jedem anderen gottverdammten europäischen Land auch?
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Das flächendeckende Tarifsystem in NRW: warum?
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Warum ist einmal Umsteigen = doppelter Preis?
Wie steigt man eigentlich in den Bus ein?
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"In Hirschaid ist es theoretisch denkbar, den Bahnhofsplatz entweder mittels Schleifenfahrt in beiden Fahrtrichtungen von den Bus-Hst's die in Richtung Bamberg zeigen aus anzufahren, oder es könnte gegenüber an der nicht als HST gekennzeichneten Straßenseite gestoppt werden. Da im SEV-Plan nicht die Hst's nach Richtung sortiert eingetragen waren, passierte es mir, das, als ein Bus mit Zielbeschilderung 'Schienenersatzverkehr Forchheim' in die die Richtung Bamberg zeigenede Hst einfuhr, so das ich dachte, man fährt die Schleifenlösung. Als er aber bei erreichen der Hauptstraße statt nach links nach recht abbog, musste ich herausfinden, das sein Zielanzeiger falsch war. So kam ich ungewollt nach Strullendorf."Wer wissen möchte, wie die Geschichte nun weitergeht (sie ist noch lange nicht zu Ende), schaut einfach mal im bahninfo-forum vorbei.Schlussendlich konnte im Forum jedoch niemand die Ausgangsfrage nach dem korrekten Einstieg in die Gegenfahrtrichtung beantworten. Eine vom Nutzer persönlich gefragte Busfahrerin offenbarte, sie würde generell immer links und rechts schauen. Wenn man nun in ihrem Gefährt mitfahren will, sollte man durch Winken und eigene kreative Ideen versuchen, den Fahrer auf sich aufmerksam zu machen, um diesen zum Halten zu bringen.Zu den undurchdringlichen Einstiegsregularien der Busse kommt nun noch ein wenig unvorhersehbare Menschlichkeit hinzu.Im Regionalexpress Nürnberg-Erlangen erlebte eine VICE-Mitarbeiterin folgenden Vorfall: Sie bestieg den Zug ohne Fahrschein (weil sie dringend zu einer Prüfung musste und viel zu spät dran war). Bei der Fahrkartenkontrolle kam das logischerweise ziemlich schnell raus. Die Menschlichkeit im Regionalexpress zeigte sich jedoch, als ein Fahrgast anbot, die Schwarzfahrerin auf seinem Ticket mitzunehmen. Doch der gute Wille des Fahrgasts stieß beim Schaffner an seine Grenzen. Er sagte: "Sie können sowas doch nicht vor meinen Augen absprechen. Das muss vorher feststehen, bevor Sie in den Zug steigen".Heute lebt unsere Kollegin in Berlin und fragte jüngst den Busfahrer beim Einstieg, was ein Ticket zum Kleistpark koste. Die Frau im Sitz ganz vorn: "Da muss ich auch hin, und ich hab ein Ticket, wo du mitfahren kannst!" Busfahrer winkt durch. Alle glücklich.Jede schwer verständliche Regelung ist jedoch nur so lange bizarr, bis sie ihren Meister aus dem Königreich Absurdistan getroffen hat. Schließen wir unsere kleine Auflistung der Nahverkehrs-Mythen mit diesem Kronjuwel der Deutschen Bahn: dem Sylt Shuttle Plus—einem realen Geisterzug, der einmal täglich die leeren Sitze des Waggons zwischen Westerland und Bredstedt hin- und herchauffiert.Folge Daniel, Christine und Matern auf Twitter.
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Nach welchen Kriterien sind Kontrolleure kulant?
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