Foto von Hermanwouters.nlAls wir zwölf Jahre alt waren, haben wir uns die Zeit mit Nahtanz und Knutschen auf Feiern von örtlichen Fussballvereinen oder Kirchengemeinden vertrieben. In den Niederlanden hingegen gibt es mittlerweile FRIS, die größte Veranstaltungsreihe für Kinder von 12 bis 15 Jahren. Sie veranstalten Partys in den bekanntesten Locations des Landes und haben eine riesige Anhängerschaft. Über ihre Website und Social Media-Kanäle erreichen sie mehr als eine Viertelmillion Jugendliche. Wir haben mit dem Organisator, einem Resident-DJ und einigen der jungen Besucher über die Atmosphäre auf einer solchen Party gesprochen. Eins steht fest: Nahtanz ist out, Twerken ist in.
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Der 26-jährige Gründer Philippe Hes aus Amsterdam erzählt uns, wie FRIS entstand: "Als ich 18 war, habe ich Studentenpartys organisiert und eine Fußballmannschaft aus 13-Jährigen von Ajax Amsterdam trainiert. Die Jungs haben uns gefragt, ob wir nicht auch mal eine Party für sie organisieren könnten, damit sie und ihre Altersgenossen am Wochenende etwas Spannendes zu tun hätten." Im Jahr 2007 hat er dann zusammen mit seinem Partner die erste Ausgabe von FRIS in der Vakzuid-Bar organisiert. Mittlerweile, sieben Jahre später, gibt es mehr als hundert FRIS-Partys im Jahr in achtzehn Städten und jedes Jahr kommen neue Städte dazu.FRIS sieht sich als Förderer von DJs und ihren Fans. "Wir versuchen, möglichst wenige ‚bekannte' Acts zu buchen und viele unbekannte Talente einzuladen. Talente, die wir versuchen größer zu machen. Beinahe alle großen niederländischen DJs von heute haben früher bei FRIS aufgelegt: Hardwell, Martin Garrix, Chucky, Quintino. Fast alle großen EDM-DJs außer Armin van Buuren, Tiësto und Afrojack. Das ist ziemlich cool und die meisten wissen das nicht. Ich denke, dass viele der ehemaligen FRIS-Besucher zu EDM-Fans geworden sind. Sie sind natürlich auch die Leute, die für die DJ Mag Top 100 abstimmen. Das ist sicherlich einer der Gründe für ihren Erfolg."Ein DJ, der regelmäßig bei FRIS auflegt, ist Gino Klinkenberg, besser bekannt als DJ Novaro Deux. Laut Gino gibt es einen großen Unterschied zwischen den Partys für Erwachsene und FRIS: „Bei ‚normalen' Partys gehen die Menschen mehr aus sich heraus, weil sie Alkohol trinken können. Kinder sind aufmerksamer. Es ist schön, für sie zu spielen, weil sie alle Arten von Musik mögen. Sie tanzen auch zu verschiedenen Sachen. Und bei FRIS gibt es auch mal Pausen", sagt er. "Das machen wir bei fast jeder Veranstaltung. Das funktioniert sehr gut, meistens gibt es eine Pause zu einem eigens dafür produzierten Track."
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