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Islands Secret Solstice-Festival hat uns für 72 Stunden im Sonnenlicht feiern lassen

Dieses Festival auf einer Vulkaninsel bei ununterbrochenem Sonnenlicht war ziemlich merkwürdig—und bezaubernd.

Die ungeheure Explosion der Anzahl von Festivals für elektronische Musik in den letzten Jahren, hat zunehmend die Veranstaltungsorte als Distinktionsmerkmal in den Vordergrund gerückt. Jetzt, da die schier unzähligen europäischen Vertreter zu einem beliebten Ferienziel für Liebhaber elektronischer Musik im Alter zwischen 18 und 30 Jahren geworden sind, setzen wir schon fast voraus, dass auch die Gegend und die Szenerie unsere Zeit und unser Geld wert sind. Festivals, die in Städten stattfinden, so wie Dekmantel und Sónar, erlauben einem, in diversen Bars und an den Ufern von Flüssen oder Ozeanen etwas Entspannung von dem ganzen Trubel zu finden; die fast ein dutzend Festivals an der kroatischen Küsten haben ihre eigenen verlassenen Burgen und abgelegenen Bootpartys; und Ibiza thront als gelobtes Land weiterhin erhaben über allem, aber Meer, Sand und mit Touristen verstopfte Großstädte auf dem Festland können nach fünf Tagen Kick-Drum-Masochismus auch zu einer einzigen Plage werden. Was gibt es also noch im Angebot?

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Dafür, dass es dieses Jahr zum ersten Mal stattfand, klang das Secret Solstice-Festival in Island wirklich vielversprechend. Mitten in der Hauptstadt Reykjavik platziert, war Secret Solstices größter Anreiz nicht nur die Schönheit der isländischen Landschaft, sondern auch die Tatsache, dass das Festival synchron zur Sommersonnenwende stattfand. In Reykjavik bedeutet das 72 Stunden ununterbrochenen Sonnenschein. So sehr wir uns auch bemühen, alle Festivals klar voneinander zu unterscheiden, gibt es eine Sache, die allen gemein ist. Nämlich, dass das, wozu auch immer du dich verlierst, in der Regel nach Einbruch der Dunkelheit passiert. Du nimmst den Sonnenaufgang mit Erleichterung wahr, nachdem du dich 10 Stunden in der Dunkelheit verlaufen, Drogen konsumiert und das 3 Chairs-Marathon-Set durchgetanzt hast. Wenn es aber keine Dunkelheit gibt, wie sehr schießt man sich dann überhaupt ab? Haben Leute trotzdem Sex in irgendwelchen Ecken? Wie kauft man am helllichten Tage eigentlich Drogen? Wo bleibt der ganze Wahnsinn, der Spaß—und die Scham?

So gut wie man für ein Wochenende ohne Dunkelheit nur ausgestattet sein kann (mit 4 Literflaschen Icelandic Wodka und Sonnenbrillen), fuhren wir ehrfürchtig in den Süden der Insel nach Reykjavik. Mit rund 120.000 Einwohnern in der Hauptstadt und 320.000 auf der ganzen Insel, hat Island ungefähr so viel Einwohner wie Bielefeld—was wirklich bemerkenswert ist, wenn man die stille Bewunderung bedenkt, die die Insel auf das kollektive Gedächtnis ausübt.

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Esoterische Bands wie Sigur Rós und múm gehören zu den bekanntesten musikalischen Exporten, der Boden ist an manchen Stellen so geothermisch, dass die Toten nicht immer an ihren Heimatorten beerdigt werden können und die Hälfte der Bevölkerung glaubt anscheinend auch heute noch an die Existenz von Feen. Um der ganzen Mystik noch eins draufzusetzen, fiel uns während unserer Reise auf, dass keiner von uns je einen Menschen aus Island getroffen hatte—genauer gesagt: einen isländische Clubber, Fan elektronischer Musik oder Festivalgänger. Die Insel, die Sommersonnenwende, die Menschen—alles war neu und geheimnisvoll.

Reykjavik ist ein sonderbarer, aber auch schöner Ort. Die Gebäude sehen aus, als ob sie wild durcheinander geplant worden wäre. Hotels mit Glasfronten und Bürogebäude türmen sich über freistehenden Häusern und maritimen Außenposten und mit der herrschenden Dominanz von Wellblech und Beton neben spärlichen Grünflächen macht es insgesamt einen unheimlichen Eindruck beschäftigter Leere. Wenn man bedenkt, dass nicht vor allzu langer Zeit die drei größten isländischen Banken zusammengebrochen sind—was zu dem systemumfassendsten Crash der Wirtschaftsgeschichte führte—beginnt dieses geisterstadtmäßige Sinn zu machen. Büros, Hotels, Banken—die Gebäude sind alle da, aber die Lichter bleiben aus, und die meisten Menschen, die wir sehen, sind Gruppen von jungen Skatern, die in den verkehrsfreien, weitläufigen Arealen ihr Paradies gefunden haben. Dieser Zustand und die versprochene Mitternachtssonne ließen das Gefühl falscher Versprechungen aufkommen. Durch den bewölkten Himmel schien nur ein gräuliches, zeitloses Licht. Nein, das hier fühlte sich nicht wie eine Stadt an, die sich auf ein ausgelassenes Musikfestival vorbereitet.

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Der Veranstaltungsort von Secret Solstice war ein Bereich für Outdoor-Sportarten mitten im Zentrum von Reykjavik, inklusive angrenzender Grünflächen, in dem 10.000 Festivalbesucher Platz finden sollten. Das Line-Up bestand aus einem merkwürdigen Mix einflussreicher Urgesteine elektronischer Musik wie Massive Attack, Kerri Chandler und Carl Craig, so wie etablierten Undergroundkünstler wie Jackmaster, Boddika und Paul Woolford. Dazu gab auch eine interessante Balance zwischen neueren UK-Garage und House-DJs, wie DJ Barely Legal, Jamie Jones, Disciples, Doorly, True Tiger, Ben Pearce und Gorgon City, und einer beeindruckenden Anzahl isländischer HipHop-Acts.

Es ist eine Kultur, die, obwohl naturgemäß winzig, das ganze Wochenende hindurch überaus präsent war. Blonde Skaterkids mit Fischerhüten und Suicidal Tendencies-Jacken kifften und beantworteten frenetisch jeden Shout von Künstlern wie XXX Rottweiler und Gísli Pálmi. Diese waren ein kleiner Vorgeschmack auf weitere Headliner wie Schoolboy Q im ersteren und Yung Lean und Suicideyear im letzteren Fall. Mit so einem abwechslungsreichen Line-Up erforderte eine einfache Begehung des Geländes dank der unterschiedlichsten Sounds und Menschen fast durchgängig doppeltes Hingucken. Die Mainstage, Valhalla, dominierte dabei den Eingang, von da ging es weiter zu einer kleineren Lichtung mit zwei Bühnen, Embla und Gimli, einer schmalen, länglichen Zeltbühne mit dem Namen Askur und einer großen Zeltbühne mit Platz für einige tausend Menschen, die sich etwas Abseits vom restlichen Geschehen befand und den Namen Hel hatte. Der Geländeaufbau unterschied sich also nicht großartig von anderen Outdoorfestivals. Die angekündigte Besucherzahl von 10.000 Menschen fühlte sich allerdings etwas hochgegriffen an, da jede Stage im besten Fall halb gefüllt und im schlimmsten Fall, vor allem am frühen Abend, deprimierend leer war. Erst spät in der Nacht, bzw. früh am Morgen, wurde es etwas voller.

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Total heiß darauf, uns in das laufende Festivalgetümmel zu stürzen, tauchten wir Freitagabend in die Sets von Artwork und Oneman ein. Die beiden spielten ungezügelt und tight wie immer, hauten UKG, Classic-House und experimentellen, aktuellen US-Rap raus, aber vor der Bühne standen jeweils nur einige Dutzend Leute, um sie abzufeiern. Das Publikum war größtenteils isländisch und es war interessant zu sehen, was die Einheimischen hier aus den Sounds machten, die den UK-Underground gerade so zum Kochen bringen. Das Tanzen war sehr verhalten und zwischen den einzelnen Menschen war extrem viel Platz—vor allem wenn man bedenkt, dass die Leute daheim bei diesem Sound total durchdrehen.

Von Oneman gingen wir dann zu My Nu Leng, der gerade die kleine Menge vor seiner Bühne mit einer verspielten Mischung aus Grime, Garage und House einheizte, begleitet von MC Chunky, der sein Möglichstes tat, um etwas UK-Flavour zu versprühen. „This is the sounds of Ibiza!", sang er über einen besonderen Mix von Wileys „Morgue"-Instrumental und Jimmy Edgars „Hot Raw Sex"—die Mischung aus Location, verunsichertem Publikum und verhangenen Himmel gab dem Ganzen eine absurde Note und lies das Duo irgendwie fehl am Platz wirken. Trotz aller Unsicherheiten sollte sich My Nu Leng am Ende als einer der verspieltesten Acts des Wochenendes beweisen.

Während wir die drei Tage und Nächte durch die spärlichen Besucherreihen schlenderten, dachten wir uns immer wieder: Was sagen die Isländer eigentlich dazu? Das erste Mal auf einem Festival zu sein, ist eigentlich eine Art Initiationsritus, aber auf einer Insel, wo die Bars um 1 Uhr schließen, die Clubs an einer Hand abzuzählen sind und viele Menschen auf Partys nüchtern bleiben, damit sie danach noch nach Hause fahren können, das oftmals eine Stunde oder weiter entfernt ist, muss dieses Gefühl besonders befremdlich sein. Einer der enthusiastischeren Besucher von My Nu Lengs Auftritt war ein Mann, dem wir schnell den Spitznamen John Lennon verpassten: „Island ist ein verdammt komischer Ort", betonte er. „Ich bin halb Thai, halb Isländer und ich höre viel UK-Musik, aber die Isländer verstehen sie einfach nicht."

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Warum? „DJs spielen hier nur „Get Lucky" und „Happy", nicht solche Musik. Das Zeug hier ist für uns viel zu hart, deswegen tanzt hier kaum jemand." Was ist mit dem Publikum? „Alter, jeder kennt hier jeden—sogar im Line-Up. Die Hälfte des Line-Ups besteht aus Menschen, die zusammen Partys gemacht haben und sich dann entschieden haben, zusammen zu spielen. Es gibt immer jemandem, der irgendjemand anderem den Schwanz gelutscht hat, um eine Show spielen zu dürfen. Es ist ziemlich inzestuös. Wenn du hier gerne elektronische Musik hörst, gibt es vielleicht 10 andere Leute, die das auch tun. Hier gibt es keinen Underground weil es auch keinen Mainstream gibt. Mir ist das aber scheißegal. Ich will nur tanzen." „Dann nichts wie los!", sagten wir ihm und ließen ihn weiterziehen.

Auf einem Podium chillten drei junge Isländerinnen, die die ganze Angelegenheit wesentlich weniger zynisch betrachteten, „Oh mein Gott, ich liebe es hier!", teilte uns eine von ihnen mit, während sie von einem Ohr zum anderen grinste. „Wir haben so etwas noch nie erlebt." Auf wen freut ihr euch am meisten? „Ich kenne die meisten DJs gar nicht", gaben sie alle zu, ohne dass ihnen dabei das Lächeln aus dem Gesicht wich, „wir wollen einfach nur tanzen." Wir legten ihnen Jackmaster ans Herz, das würde ihnen wahrscheinlich gefallen. „Cool!" antworteten sie unisono und waren einfach nur glücklich, zu wissen, wohin sie als nächstes gehen sollten. Diese Einstellung schien unter den vermeintlich anspruchslosen Besuchern weit verbreitet zu sein. Es ist alles neu und irgendwie komisch, aber scheiß drauf, wir sind hier, um Erfahrungen zu sammeln. Für uns als gestandene Club- und Festivalbesucher, die von dem Angebot daheim oft verwöhnt sind, war das ein überaus erfrischender Anblick.

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Je weiter der Abend fortschritt, desto mehr fing das grau-gedämpfte aber konstante Licht an, einem unter die Haut zu gehen. Auf jedem anderen Festival markiert das Eintreten der Dunkelheit den Wechsel von Bier und Burgern zu ungehemmten Albernheiten, aber wenn die Dunkelheit nie eintritt, bleibt nur eine permanente Unsicherheit darüber zurück, wie man sich verhalten sollte. Es gab keine offensichtlichen Drogenopfer oder besoffene Teenager zu sehen. Stattdessen fand sich hier eine wohlerzogene Crowd ein, die glücklich war, einfach alles auf sich zukommen zu lassen.

Nachdem wir festgestellt hatten, dass es bei den kleineren Bühnen fröhlich weiterging wie gehabt, gingen wir zurück zur Valhalla-Stage, um Eats Everything back to back mit Artwork spielen zu sehen, der in letzter Minute für Skream eingesprungen war. Sie arbeiteten sich durch Chicago-House Klassiker, Detroit-Techno und einige ausladende Hits. Es war deutlich zu sehen, dass die DJs gleichermaßen Freunde wie Kollaborateure waren. Sie tanzten, lachten und machten zwischendurch immer wieder Ansagen zum angekündigten Alkoholverkaufsstopp später in der Nacht. Definitiv ziemlich ungewöhnlich für einen Headline-DJ-Slot. Als ich die beiden später traf, ging der Irrsinn weiter.

„Kann ich meine Füße in das Fuß-Spa halten?" fragte Artwork. „So leben wir jeden Tag", fügte Eats Everything mit einem herzlichen Lachen hinzu. „Wir sind uralt, ich brauche den Luxus einfach", setzte Artwork noch einen drauf. Was sagt ihr beiden denn zu Island? „Mir gefällt es!", sagte Artwork, „es ist ein wunderschöner Ort und wir hatten sehr viel Spaß, aber ich glaube die Raver sind für all das hier noch nicht bereit. Jedenfalls heute noch nicht—vielleicht morgen oder Sonntag. Ich glaube aber, wir haben ihnen ein vernünftiges Warm-Up geboten." Das Publikum tickt hier also anders?

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„Ja, ein bisschen, aber das ist cool—für eine Sekunde dachte ich, dass ich Ed Sheeran im Publikum gesehen habe. Ich war etwas eingeschüchtert." Glaubst du, im Publikum sind einige Eaters (https://www.youtube.com/watch?v=4xzDlP3Yqak), die bekloppten Eat Everything-Super-Fans? „Ich hoffe es!", antwortet Eats Everything, „aber das ist relativ egal. Wir hatten eine großartige Zeit. Niemand hier pisst in Becher und schmeißt sie in die Menge oder kackt mitten auf die Wiese. Alle haben eine gute Zeit. Es ist das vierte Mal, das wir back to back gespielt haben. Artwork ist mein liebster DJ zum Zusammenspielen. Wir haben wirklich ähnliche Skills."

Was sind denn deine Skills, Artwork? „Ich drücke den Play-Knopf richtig hart. Ich kann voller Stolz von mir behaupten, dass ich noch nie den Play-Knopf gedrückt habe und die Platte nicht abgespielt wurde." Eats bekommt sich nicht mehr ein vor Lachen, „Er ist wirklich gut darin, Play zu drücken, und er nimmt seine Aufgabe auch verdammt ernst." Kurz bevor sie vor lauter Lachen keine Luft mehr bekommen, werden sie zurück auf die Bühne geschickt, um dort zusammen mit Disclosure zu spielen, die eine Stunde lang aktuelle House-Pop-Hits, garniert mit ihren eigenen Hits „Latch" und „White Noise", zum Besten geben. Vielleicht ist das Publikum gerade erst dabei, warm zu werden, aber die fröhliche Gelassenheit derjenigen, die glücklich sind, auf dieser mysteriösen Insel spielen zu dürfen, gleicht damit die Atmosphäre mehr als aus.

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Auch das restliche Wochenende hindurch waren die großen Unterschiede zwischen isländischen und europäischen Festivalbesuchern nur zu deutlich zu spüren. Wir trafen eine Gruppe von Freunden aus Manchester, die sich alle LSD eingeworfen hatten und felsenfest davon überzeugt waren, dass sie nie wieder Dunkelheit erleben würden. Außerdem liefen uns zwei schlaksige Typen aus Belfast über den Weg, die darauf bestanden, uns Viking-Bier zu kaufen, und eingehüllt in eine irische Flagge durch die Gegend liefen. Dies waren kleine Leuchtfeuer des Hedonismus, jedenfalls im direkten Vergleich zu den unglaublich entspannten Einheimischen. Gegen Samstagabend entschieden wir uns dafür, dem größten Zelt, Hel, einen amtlichen Besuch abzustatten. Einerseits weil an dem Abend mit Jackmaster, Boddika, Paul Woolford und Jamie Jones ein fantastisches Line-Up anstand, und andererseits weil es wenigstens ein bisschen Dunkelheit bereithielt, nach der wir uns langsam aber sicher sehnten.

Auch hier bedeutete die mangelnde Festivalerfahrung seitens der isländischen Bevölkerung, dass Hel bis zu den späten Acts nur halb gefüllt war—egal wer dort auch spielte. Jackmasters kraftvolle Mischung aus Happy Hardcore, House und einer Prise US-Rap wurde (ähnlich wie bei Oneman) nur von einer Handvoll Leute wahrgenommen. Davon lies er sich aber keineswegs bremsen. Er warf der kleinen aber glücklichen Menge immer wieder Bier zu. „Warum auch nicht?", scherzte er, „es ist wie eine Privatparty hier drin!" Als nächstes folgte Boddika dessen brüchiger, etwas anspruchsvollere Sound einen durchgehenden Groove kreierte, der das inzwischen zahlreichere Publikum in die Nacht geleitete und zu einigen der ausgelasseneren Tanzsessions des Wochenendes führte. Zu der Zeit als Jamie Jones und Damian Lazarus die Freitagnacht und Kerri Chandler die Sonntagnacht beendeten, war das Zelt brechend voll und lebendig und unterschied sich kaum mehr von den ähnlich großen Festivals im übrigen Europa. Es machte den Anschein, als ob Island endlich Blut geleckt hatte.

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Mit dem MadTech-Takeover der Hel-Stage, inklusive solcher Acts wie Mia Dora und Waze & Odyssey, übernahm Kerri Chandler mit der Art einer weisen und herzlichen Legende die Führung über Publikum und Crew gleichermaßen. Er verschrieb sich voll und ganz der tanzende Menge und versetzte die jungen Künstler in seinem eigenen Roster in ständige und kindsgleiche Ehrfurcht vor ihm. Es war geradezu herzerwärmend zu sehen, wie andere MadTech Künstler zusammen mit Chandler auf der Bühne standen und eindringlich studierten, wie er live Instrumente zu seinem DJ-Set spielte und dabei mit der jetzt zahlreich erschienen Menge über das Mikro interagierte. Als Entertainer durch und durch ist Chandlers Style einzig und allein dem Groove verschrieben. Mit einem deepen, soullastigen, bei Zeiten auch gospelmäßigem Set gab er den verhältnismäßig uneingeweihten Isländern eine Lehrstunde in der hohen Kunst der House-Musik. Tracks wie Toddy Terrys „Sunday Morning" peitschten die Stimmung nach oben und als er dann das Set mit einer live-Piano Version von Robert Hoods Techno Sommerhit „Never Grow Old" beendete, waren alle aus dem Häuschen und schrien nach mehr.

Bescheiden wie immer dankte Chandler nur der Menge und bestand darauf, dass er zurückkommen würde, was mit dem lautesten Jubel überhaupt beantwortet wurde. Das war, nach einem Wochenende ununterbrochener Party, Beobachtungen und Unterhaltungen von und mit den Einheimischen nur allzu verständlich. Mit dem Ende um 1 Uhr in der Frühe stolperten wir raus ins Sonnenlicht. Die Wolken hatten sich endlich gelichtet und es kam einer Erlösung gleich. Dieses Gefühl der Zeitlosigkeit, das uns so lange eingenommen hatte, fing langsam an, sich zu verflüchtigen, und das Secret Solstice fühlte sich endlich wie ein Festival mit zukünftigen Stammgästen an, die gerade etwas Besonderem beigewohnt hatten.

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Oh, und der Typ hier? Du bist ein wahrer Botschafter!

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Alle Bilder von Jake Lewis, ausgenommen 11 & 12 von Jasmin Bell.

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