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Liebe, Gras, Kanye: 12 Erkenntnisse zu James Blakes neuem Album ,The Colour In Anything‘

Farbenfrohe Botschaften: James Blake hat gestern Nacht überraschend ein neues Album veröffentlicht. Wir haben es uns direkt angehört.
James Blake
Vonwegen colour: Auf seinen Promofotos gibt sich James Blake noch ganz in Grau

James Blake hat sein drittes Album, The Colour In Anything, „überraschenderweise" bereits in der Nacht zu heute veröffentlicht. Wir haben es uns angehört und die wichtigsten Fakten rund um die VÖ zusammengetragen:

Überraschungsalben sind der neue Standard

Beyoncé, Rihanna, Kanye West, Radiohead u.w. haben es vorgemacht: Ein Album kündigt man heute ohne Veröffentlichungsdatum an, damit Fans und Journalistinnen erst mal für ein paar Wochen rumspekulieren können, wann es denn nun tatsächlich rauskommt. Danke dafür! Gestern Abend postete James Blake kurz, dass es neue Musik geben würde, ging dann zu Annie Mac ins Studio, um ein wenig um das Album zu reden, und schwupps, Punkt Mitternacht, war es dann überall erhältlich. Stilnote: 10/10.

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Nur mutet es da schon fast ironisch an, dass Blake dann erstmal im Album-Opener croont: „Just please, more time!"

The Colour In Anything wird James Blakes letztes ernstes Album sein

Womit wir schon beim ersten Song, „Radio Silence", wären. Nach diesem sollte eigentlich auch das gesamte Album benannt werden. „I can't believe this/You don't wanna see" wiederholt unserer Protagonist hier zu Beginn wieder und wieder. Damit ist die Grundstimmung für den Rest vorgegeben: Es geht auf The Colour In Anything sehr emotional zu, gar emotionaler noch als auf den beiden Vorgängern.

Gegenüber Pitchfork sagte James Blake: „Es gab eine Menge an Dingen von denen ich dachte, das ich das wäre—und die ich dann vielleicht so dargestellt habe—, etwa, dass ich ,ernst' wäre. [Aber] das war nicht ich." Wenn er sich heute seine alten Sachen anhört, findet er, dass er unglücklich klingt. „Ich wollte nicht einer dieser Künstler sein, die sich selbst in einem endlosen Kreis aus Angst und Depression halten, um daraus Musik zu ziehen." Außerdem habe ihm vor allem seine neue Beziehung sehr geholfen, ein besserer, da emphatischerer, Mensch zu werden.

Und dennoch: „Mir fällt es manchmal schwer, auf mein [neues] Albumcover zu schauen", sagte Blake zudem im Radio. Zu intensiv sei die Zeit hinter dem Album für ihn gewesen.

James Blake und Quentin Blake sind nicht miteinander verwandt

Jedes Kind in Großbritannien kennt Quentin Blake. Der Kinderbuchillustrator ist sogar so angesehen, dass er bereits zum Sir ernannt wurde. Jetzt hat er das neue Albumcover seines Namensvetters gemalt. Der Kontakt zwischen Blake und Blake, die jedoch in keinerlei Verwandtschaftsverhältnis zueinander stehen, kam über James Blakes Mutter zustande—selbst eine Grafikdesignerin. Eigentlich war das Bild für „etwas Anderes" (J.B. zu Annie Mac) angedacht, dann passte es jedoch bestens auf den Inhalt von The Colour In Anything.

Ein paar Zeichentricks kannst du dir auf Quentin Blakes Webseite abschauen.

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Kein-Ye statt Kanye (allerdings nicht, weil Blake West versetzte)

James Blake hatte bereits bestätigt, dass Kanye an The Colour In Anything mitarbeiten würde. Sogar, dass er auf dem fertigen Produkt zu hören sein werde. Nun musste er allerdings zurückrudern. Mr Yeezus ist doch nicht dabei, obwohl die beiden zusammen im Studio saßen. In einem neuen Interview mit Pitchfork sagte Blake: „Ich weiß nicht wirklich wie ich beschreiben soll, wie das nicht funktioniert hat." Er hatte Kanye West für „Timeless" vorgesehen, aber irgendwie habe das nicht gepasst. Außerdem wäre West selbst ihn einer bewegten Phase seines Lebens gewesen. Dass Blake allerdings laut eigener Aussage zwei Stunden zu spät bei den Wests ankam, weil ihn die Ortsangabe „Hidden Hills" (ein Reichenviertel von L.A.) im Navi zu einer Farm außerhalb L.A.'s geleitet hatte, sei jedoch ohne weitere Konsequenzen geblieben.

Beyoncé ist auch nicht auf dem Album—aber Frank Ocean und Bon Iver

„Beyoncé ist wunderbar und es war eine Ehre mit ihr zu arbeiten", sagte Blake bei Annie Mac, nachdem er an Lemonade mitgewerkelt hatte. Ein gemeinsamer Ansatz für seine eignen Arbeiten hat sich darüber hinaus aber nicht ergeben. Schade. Dafür hat ihm neben seinem alten Kumpel Justin Vernon von Bon Iver und Connan Mockasin, die beide auf The Colour In Anything zu hören sind, auch Mr Frank Ocean geholfen. Er schrieb an einigen Texten mit, nachdem Blake wiederum mit ihm an dem neuen Frank-Ocean-Album gearbeitet hatte. Auf dieses, so Blake zu Pitchfork, muss sich die Welt allerdings weiterhin noch gedulden. Bonus: „Wir sind sehr gute Freunde geworden."

Bon Iver nennt James „Jim", wenn er sauer auf ihn ist

Unter seinem Twitteralias @blobtower teilte Justin Vernon gestern noch etwas Trivia:

James , or Jim as I call him when I'm upset with him is such a powerful musician To be like Aaron Neville , AND aphex? Also, nothngelse

— blobtower (@blobtower)May 5, 2016

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Rick Rubin hat ihm ebenfalls geholfen

Als „all over the place" hat James die Aufnahmen des Albums beschrieben. Als er daheim in England nicht mehr weiterkam, half ihm Rick Rubin in seinem Shangri La Studio im sonnigen Malibu aus.

James Blake hat mit Dubstep nichts mehr am Hut

Gut, dass sind nun keine wirklichen Neuigkeiten, dass sich James Blake ohnehin nie richtig mit Dubstep identifiziert hat. Man hatte allerdings ja zuletzt etwas das Gefühl, dass James seine evidenten basslastigen Ursprünge dennoch mehr und mehr auf kleinere Veröffentlichungen wie die EP 200 Press oder seine Zusammenarbeit mit Trim, „RPG", auslagert, während er auf seinen Alben nur noch reinen Schwelgepop und R'n'B macht. Lieder wie „Points" und „Timeless" machen damit jetzt jedoch Schluss: James Blake kann noch immer heftigere elektronische Nummern ins große Ganze einbauen, wenngleich diese mittlerweile aber eher nach ziemlich ausgefuchsten HipHop-Produktionen klingen. L.A. lässt grüßen …

Dem Drogenkonsum hat James Blake wohlmöglich abgeschworen

Viele der Texte sind mal wieder sehr knapp und recht vage gehalten. Das gilt auch für das gelungene „Put That Away And Talk", einem der stärksten Momente des Albums. Hier singt James Blake: „I want no pain anymore/I want no haze anymore", was die Antwortmöglichkeiten auf die Frage, was da eigentlich weggelegt werden soll, neben einem a) Smartphone um einen b) Joint erweitert. Allerdings bleibt das den gesamten Song über nebulös.

James Blake macht den (weißen) Gospel für Menschen, die nicht in die Kirche gehen

Gott hat uns lieb, er gab uns James Blake. Und als ob der nicht ohnehin schon seit jeher einen berührenden transzendentalen Gesangsstil pflegen würde, setzt er mit The Colour In Anything noch eins drauf. Absoluter Höhepunkt in dieser Hinsicht: „Choose Me". Hallelujah!

Ein zwanzigminütiger Song bleibt verschollen

Im April hatte James Blake angekündigt, dass das Album 18 Songs enthalten würde, darunter einer, der 20 Minuten lang sein sollte. The Colour In Anything umfasst nun 17 Stücke. Der Längste dauert 6:02 Minuten. Da fehlt einer …

Der Rest von The Colour In Anything ist natürlich bereits auf Spotify

Viel Spaß beim Hören! Wir umarmen uns erstmal feste selbst und schwelgen weiter.

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