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„Lasst ihn sterben"—wie schwedische Fans einem bewusstlosen Spieler den Tod wünschten

In Schweden kam es gestern Abend beim Stockholmer Derby zwischen Hammarby und AIK zu äußerst hässlichen Szenen, als gegnerische Fans in Richtung des bewusstlosen Siegtorschützen „Lasst ihn sterben" sangen.
Foto: Imago

In der Allsvenskan, der ersten schwedischen Liga, kam es gestern Abend beim Stockholmer Derby zwischen Hammarby und AIK zu äußerst unschönen Szenen.

Nicht nur, dass das Spiel aufgrund von Bengalos und Pyrotechnik erst mit einer halbstündigen Verspätung angepfiffen werden konnte.

Tausende „Fans" von AIK sangen Låt han dö („Lasst ihn sterben") in Richtung von Erik Israelsson, der bei seinem spielentscheidenden Kopfballtor zum 1:0 für Hammarby mit zwei Gegenspielern zusammenstieß und noch in der Luft das Bewusstsein verlor. Ingesamt blieb Israelsson für rund vier Minuten ohne Bewusstsein und sorgte für einen großen Schreckmoment in der Tele2 Arena. Dort kümmerten sich die Ärzteteams beider Mannschaften um den Mittelfeldspieler, bis der Krankenwagen auf dem Feld eintraf (inzwischen wurde glücklicherweise Entwarnung gegeben: Israelsson soll nur eine schwere Gehirnerschütterung erlitten haben).

Die Reaktionen auf den AIK-Fangesang fielen in Schweden dementsprechend heftig aus. Nach dem Spiel äußerte sich AIK-Geschäftsführer Johan Segui über die eigenen Anhänger wie folgt: „All die, die mitgesungen haben, sollten unbedingt umdenken und sich in Zukunft anständig verhalten. Hier soll es schließlich um Sport gehen."

Noch schwerer als der Imageschaden wiegt für AIK aber die Tatsache, dass sie im Meisterschaftsrennen gegenüber IFK Norrköping und IFK Göteborgeinen herben Rückschlag hinnehmen mussten.