Alle paar Jahre versucht sich die Film- und Fernsehwelt an einem neuen "frischen" Blick auf das Nachtleben. Angefangen hat dies 1977 mit Saturday Night Fever, das neueste Beispiel ist der (wesentlich schlechtere) Film Life of the Party von 2018. Gute Dokumentationen und Klassiker über elektronische Musik und Rave-Kultur schaffen es, den Geist unserer Welt mit all ihren Widersprüchen einzufangen. Meistens werden jedoch die immer gleichen oberflächlichen Darstellungen verwendet, die wenig mit dem gemeinsam haben, wie die Rave-Welt wirklich aussieht. EDM hat sich zum Enfant Terrible der Welt der elektronischen Musik entwickelt, was nicht heißen soll, dass die Stereotypen aus diesen Filmen und Fernsehserien, wie Bros in neonfarbenen Tanktops, nicht tatsächlich existieren. Jeder, der einmal einen Fuß in eine richtige Rave-Party gesetzt hat, weiß allerdings, dass es in der Dance-Subkultur so viel mehr gibt, als in den Mainstream-Medien zu sehen ist.
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Für diese eindimensionale Darstellung ist vielleicht die Tatsache verantwortlich, dass vieles in der elektronischen Szene im Underground stattfindet und deswegen für einen normalen Beobachter unzugänglich ist. Vielleicht lassen sich Figuren mit einem hohen Wiedererkennungswert auch besser an ein Massenpublikum verkaufen, da Cartoon-ähnliche Karikaturen besser in die Blockbuster-Form passen als ein Charakter mit der Tiefe eines echten menschlichen Wesens. Wie dem auch sei, Hollywood vertraut weiterhin auf ermüdende Klischees, anstatt echtes Verständnis für die Szene zu zeigen. Ich schätze, wir können nichts dafür, dass sie so von uns fasziniert sind, oder? Hier sind zehn neuere Hollywood-Darstellungen von EDM, Rave und Fans elektronischer Musik im Film.Ist Zac Efron die Stimme einer Generation? In der Rolle als Cole Carter, einem 23-Jährigen mit einer Leidenschaft für den Drop, macht sich der aufstrebende DJ mit dem perfekten Körper auf eine Reise, um seinen eigenen Sound zu finden und in der EDM-Szene groß rauszukommen. DJ zu werden ist mittlerweile offenbar so cool, wie früher Rockstar, Künstler oder Schauspieler. Efrons nackten Oberkörper sehen wir natürlich auch den ganzen Film über. Er und seine Bande zeigen, dass Bro-Raver in Tanktop und mit neonfarbenen Hüten oder Bauchtaschen eine populäre Art von EDM-Fan verkörpern. Aber es gibt auch noch andere Bros…
1. Bros mit einem Traum (Zu sehen in: We Are Your Friends)
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2. Frat Bros (Zu sehen in: Neighbors)
3. Verdrogte Idioten-Bros (Zu sehen in: Workaholics)
4. Heiße Bad Girls (Zu sehen in: Spring Breakers)
5. Fehlgeleitete Bad Girls, die von zu Hause weglaufen (Zu sehen in: Law & Order SVU)
Screenshot aus 'Law & Order SVU', Staffel 2, Folge 16
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OK, Olivia Benson Undercover als Raverin ist sicher einer der Höhepunkte in dieser Folge der zweiten Staffel Law & Order SVU. Aber Raves als Hort für Prostitution und Kinderpornografie, wo bloß drogenabhängige Mädchen versuchen, es ihren Vätern heimzuzahlen – das ist vielleicht ein wenig unfair, oder? In dieser Folge sind klassische SVU-Angstmacher-Bemerkungen zu hören wie: "Sie würde X schmeißen, nur um es durchs Abendessen zu schaffen". Los, versteck Frau und Kinder!Die Serie Skins kritisiert und glorifiziert die britische Rave-Kultur gleichermaßen. Die kleine britische Stadt, die Effy, Tony und die anderen Kids ihr zu Hause nennen, ist einfach das perfekte Setting, um das britische Gefühl von "das Leben ist bedeutungslos, also dröhnen wir uns einfach zu und tanzen" zum Ausdruck zu bringen. Es macht unglaublichen Spaß, den jungen Menschen bei Skins dabei zuzusehen, wie sie schlechte Entscheidungen treffen. Es ist allerdings auch nicht schwer, Effys Saufgelage und Nahtoderfahrungen als Hilfeschrei zu verstehen.Dieses britische Partydrama von 2011 zeigt, dass schusselige Witzbolde eine Menge Geld verdienen können, wenn sie Partys für Leute auf Drogen veranstalten. Natürlich kann aber auch nichts die unzertrennliche Verbindung zweier idiotischer Freunde so zerstören wie Geld und Raves.
6. Geschädigte und selbstzerstörerische Teenager (Zu sehen in: Skins)
7. Fleißige Idioten, die überfordert sind (Zu sehen in: Weekender)
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8. Talentlose Durchschnittstypen (Zu sehen in: South Park)
Ja, ja, DJs haben kein Talent, das haben wir schon mal gehört – was nicht bedeutet, dass diese gängige Meinung nicht für erstklassige Fernsehunterhaltung taugen würde. Die Enthüllung, dass Randy Marsh heimlich Lorde ist und durch Autotune und DJ-Fähigkeiten so klingt, ist ein genialer Moment bei South Park. Der Subtext ist also, dass elektronische Musikhits von jedem ahnungslosen Vater mit einem Laptop gemacht werden können? Alles klar.
9. Glücklose Versager (Zu sehen in: Unbreakable Kimmy Schmidt)
Kimmy und ihre Leute werfen die ganze Serie über auf subtile Weise kein gutes Licht auf DJs. In einer Folge lässt sich Jacqueline mit einem viel zu hübschen Hundemassierer ein, der dumm wie Brot ist und davon träumt, als DJ Fingerblast zu Ruhm und Ehre zu gelangen. In derselben Folge wird Titus Anderson auf eine "Open DJ Night" aufmerksam und alles, was er sagt, ist: "DJs? Die armen Eltern." Aua, Titus, Aua.