Myitkyina, die Hauptstadt des nördlichsten myanmarischen Staates Kachin, ist hart gebeutelt. Seit Jahren herrscht in dem an Indien und China angrenzenden Gebiet ein Bürgerkrieg zwischen der Kachin Independent Army (KIA) und dem myanmarischen Militär. Dazu kommen noch grassierende Armut und der internationale Opium- und Heroinhandel. Aufgrund der schlechten Arbeitsmöglichkeiten und des niedrigen Preises sind viele Einwohner Kachins heroinabhängig. Schätzungen zufolge befindet sich in jedem Haushalt mindestens eine Person, die die Droge regelmäßig konsumiert.
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Als Reaktion auf dieses wachsende Problem hat "Pat Jasan" – ein Zusammenschluss örtlicher baptistischer, katholischer und protestantischer Kirchen – ein gemeindebasiertes Programm ins Leben gerufen, das die Bevölkerung Kachins von den Drogen wegbringen soll. Mithilfe eines Camp-Netzwerks schickt Pat Jasan die Abhängigen durch einen Entzug, der auf dem religiösen Glauben aufbaut. Die Patienten beschäftigen sich drei bis sechs Monate lang täglich mit sportlichen Übungen, Gebeten und lehrreichen Aktivitäten, um so die Drogensucht langsam durch Religion zu ersetzen. Das Programm ist komplett spendenfinanziert und wird von freiwilligen Helfern geleitet.
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Obwohl der gruppenbasierte Kampf gegen die Drogen nach außen hin erstmal positiv wirkt, wurden Pat Jasans Methoden schon scharf kritisiert. Der Zusammenschluss hat keine rechtliche Befugnis, sperrt seine Patienten aber bis zu zwei Wochen lang in "Entzugsräume" ein. Dort müssen sie ohne jegliche medizinische Betreuung die Entzugserscheinungen durchstehen.Der Fotojournalist David Shaw hat den Alltag in Myitkyina und in den Entzugscamps fotografisch festgehalten.
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