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Wie du mit ein paar menschenverachtenden Facebook-Posts deine Musikerkarriere ruinierst

Ein Überblick über das schnelle Karriereende von Ten Walls

Heute, am 8. Juni 2015, endete die musikalische Karriere von Marijus Adomaitis aka Ten Walls. Im Minutentakt prasselten an diesem Tag neue Hiobs-Tweets auf ihn ein. Ursache war ein Facebook-Posting des Litauers, in dem er Homosexuelle als „Völkchen aus einer anderen Brut" bezeichnete und mit Pädophilen verglich. Das Posting stellte den Startschuss für einen Distanzierungswettlauf seiner Kollegen und Partner dar.

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Hört hier seinen 2014er „Hit Walking with Elephants" und lest unten einen kurzen Abriss seines Karriereendes anhand der schönsten und wichtigsten Postings in den Social Media-Kanälen:

Den Start markiert Fort Romeau. Als einer der Ersten sagt er heute um zehn Uhr seinen Gig mit Ten Walls ab:

Es folgen Monika Kruse, Magda, The Black Madonna und andere Künstler, die sich gegen Ten Walls positionieren.

Just deleting every track of ten walls ! I will not support any music of an homophobic musician!
— Monika Kruse (@MonikaKruse) 8. Juni 2015

Besonders schöne Reaktion auch von Optimo:

My one Ten Walls record now looks like this - pic.twitter.com/XPSdiKCAH5
— Optimo (Espacio) (@JDTwitch) 7. Juni 2015

Mit einigen Stunden Verspätung streichen das Pitch Festival, Creamfields, später auch Sonar und Dockville den ehemals erfolgreichen DJ aus ihrem Line-Up:

Due to homophobic comments #TenWalls will not be playing at #MSDOCKVILLE2015. We strive towards a beautiful und colourful festival.
— MS DOCKVILLE (@DOCKVILLE) 8. Juni 2015

Seine Booking-Agentur nimmt Ten Walls aus dem Programm.

Um etwa 15 Uhr meldet sich dann Ten Walls selbst noch einmal—und streicht die (noch verbliebenen) Gigs aus seinem Tourkalender:

Damit löste eine kleine, menschenverachtende Äußerung das vermutlich schnellste unfreiwillige Karriereende der Musikgeschichte aus. Auch wenn die Reaktionen überraschend schnell und krass ausfallen, Mitleid gibt's von uns keins. Wer House-Musik macht und Homosexuelle diffamiert, hat nichts verstanden und es wahrscheinlich auch nicht anders verdient. Vielleicht das Genre wechseln?

ten walls bettr move 2 jamaica and start playin dancehall
— ALLYALLRECORDS (@ScratchaDVA) 8. Juni 2015