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Kochen

Selbst gemachtes Essen schmeckt einfach besser

Schnelles Essen aus dem Pappkarton oder doch lieber selbst hinterm Herd stehen? Eine neue Studie belegt, dass selbst zubereitetes Essen zufriedenstellender ist als die Fertigvariante aus dem Supermarkt.
Photo via Flickr user Daniel Lee

Ach, das moderne Leben mit all seinen Sorgen und Qualen ist schon anstrengend. Eigentlich will man dem ganzen Stress nur entfliehen. Und das gilt oft auch beim Essen: Nach dem Büro noch schnell in den Supermarkt, wo Rentner mit ihrem Hackenporsche die Gänge blockieren? Dann noch stundenlang in der Küche stehen und das hart erkämpfte Gemüse schnippeln? Da vergeht vielen die Lust.

Unterwegs entscheidet man sich schnell für die einfache Fast-Food-Variante. Wer alleine lebt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas bestellen, anstatt sich selbst hinter den Herd zu stellen, oder öffnet irgendeine Dose oder bedient sich aus dem Tiefkühlfach. Und ein schneller Snack für den kleinen Hunger zwischendurch findet sich immer irgendwo.

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Aber sind schnelle Fertiggerichte auch wirklich zufriedenstellend? Wie sehr genießt man etwas, das aus einem wabbeligen Pappkarton kommt?

Eine Studie, die kürzlich in Health Psychology veröffentlicht wurde, beschäftigte sich mit der Frage, ob selbst gemachtes Essen besser schmeckt und welchen Einfluss die Zubereitung auf den Geschmack hat. Befragt wurden 120 Frauen, die sich einen kalorienarmen Himbeersmoothie mixten oder einen identischen Fertigsmoothie vorgesetzt bekamen. Obwohl die Zutaten bei beiden Varianten identisch waren, bevorzugten die Teilnehmerinnen den selbst gemachten Smoothie. Die Früchte der eigenen Arbeit schmecken eben einfach am besten—nicht nur sprichwörtlich.

Bei ungesunden Snacks—in der Studie war das ein reichhaltiger Schoko-Milchshake—entschieden sich die Teilnehmerinnen allerdings bevorzugt für die Fertigvariante. Wenn man sich etwas gönnt, will man eben nicht darüber nachdenken, wie viele Kalorien da drin versteckt sind.

Ein paar Fragen bleiben allerdings offen: Wie sähe das Verhalten bei Männern aus? Spielt das Alter eine Rolle? Die Autoren der Studie meinen, dass ein selbst gemachter Smoothie besser schmeckt, weil „er dadurch als wesentlich gesünder wahrgenommen wird. Wenn man Essen selbst zubereitet, ist man sich der einzelnen Zutaten viel bewusster."

Nun ist es kein Geheimnis, dass selbst gemachte Gerichte tendenziell gesünder sind—das Essen außer Haus enthält oft viel Salz, Fett und leere Kalorien. Durch das Kochen entwickelt man eine gesündere Beziehung zum Essen und außerdem ist es billiger. Jeder, der schon einmal ein kulinarisches Meisterwerk vollbracht hat, weiß, dass das ziemlich befriedigend sein kann. Bei der Studie mussten die Teilnehmer nicht einmal ein Ratatouille machen: Sie mussten einfach nur den Mixer anschmeißen und schon schmeckte der selbst gemachte Smoothie besser als der aus dem Supermarkt.

Dieses befriedigende Gefühl, etwas Gesundes zubereitet zu haben, ist unter anderem der Grund dafür, warum Kochboxen, wie zum Beispiel HelloFresh, so im Aufkommen sind. Dadurch können sich Hobbyköche mit einfachen Rezepten und vorbereiteten Zutaten etwas Leckeres zu Hause kochen und ersparen sich die Tortur im Supermarkt.

Wer jetzt immer noch keine Lust hat, selbst den Kochlöffel zu schwingen, kann ja vielleicht mit etwas Einfachem anfangen, einem Smoothie beispielsweise—das tut der Gesundheit, dem Kontostand und den Geschmacksknospen vielleicht ganz gut.