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Brechreiz

„Sachsen immer lacht“ ist das schlimmste Lied, das wir je gehört haben

Es ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um ein Lied zu veröffentlichen, das sich für Sachsen stark macht.
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„Alles, was aus Sachsen kommt, ist wunderbar." So heißt es in dem Text des Sachsen-Hits „Sachsen immer lacht", den Hitradio RTL am 16. Februar mit einem Video auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat:

Falls das Video nicht lädt, kannst du es dir hier ansehen. Ein Screenshot des Video-Thumbnails ist unser Vorschaubild.

In diesem Fall kann man mit Recht sagen: Lügenpresse! Letzte Woche Bautzen und Clausnitz, davor Heidenau, Freital, Bischofswerda, Sebnitz, Frankenberg, Chemnitz-Einsiedel, Jahnsdorf, Plauen, Niederau, Meißen, Lunzenau, Böhlen… Aber, wie Extra 3 ironisch feststellt, wird immer wieder beteuert: Das hat alles nichts mit Sachsen zu tun! In Sachsen gibt es keine Rassisten und Ausländerhasser, sondern Asylkritiker, die ekstatisch gröhlen wenn ein Bulle wie, nun ja, ein Stier einen kleinen Jungen aus einem Bus von Geflüchteten brutal auf die Hörner nimmt, weil dieser im Angesicht eines pöbelnden Mobs zu Recht Angst hat, nach draußen zu gehen. Wir haben uns für euch durch das Video mit den immer-lachenden Moderatoren gequält und für euch einige ausgewählte Textzeilen analysiert:

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„Sachsen, meine Heimat die immer lacht."
Wann haben wir das letzte mal einen Wutbürger lachen sehen?

„Sachsen, geile Partymacht."
Der sächsische Traum von Macht ist inzwischen also auch in der Musik angekommen.

„Zu lachen, füreinander da zu sein, bei Regen und bei Sonnenschein."
Füreinander = für das deutsche Volk? Bei Regen und bei Sonnenschein = Bei Flüchtlingen die im Bus ankommen und bei geschlossenen Grenzen, sowie weinenden Flüchtlingskindern?

„Nie allein. Zu feiern und zu lieben. Wir zeigen, wie es geht."
Stimmt, der rechte Mob setzt sich immer aus mehreren Leuten zusammen, alleine sind sie nie. Allerdings von irgendetwas zu sprechen, das mit Liebe zu tun haben könnte (außer gegenüber der übertriebenen zur Herkunft, für die der rechte Mob gar nichts kann) ist doch etwas unangebracht bei brennenden Flüchtlingsheimen.

„Wer clever ist, muss Sachse sein."
Wer Sachse und clever ist, sollte aus Sachsen wegziehen.

„Das Bier von hier ist so gesund."
Sind rechte Arschlöcher aus Sachsen deswegen oft betrunken und aggressiv, weil sie #HealthyLife-Verfechter sind? Hat das also gar nichts damit zu tun, dass man sich selbst nicht leiden kann und das in Alkohol ertränkt, um dann den Hass an Flüchtlingen und Anders aussehenden abzulassen? Man lernt eben nie aus…

„Sachsen, meine Heimat, wo das Herz mir lacht."
Unseres weint.

„Sachsen macht froh."
Nein. Auch mit diesem Lied nicht. Die Realität sieht eher so aus:

Vielen Dank, liebes Internet, dass du die Bilder, die bei diesem Video in unserem Kopf aufgetaucht sind, direkt umgesetzt hast. Angesichts der ungewollten politischen Thematik und des Liedes an sich, gehen wir uns dann mal übergeben.