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Spotify macht dem Loudness War ein Ende

“Lauter ist besser!” Allen Produzenten und Labels, die dieser Devise folgen, hat Spotify nun einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Foto: imago / photothek

Wenn du schon mal bei Beatport oder anderen Download-Shops Musik eingekauft hast, sind dir bestimmt diese Wellenformen der angebotenen Nummern aufgefallen. Sie zeigen den Lautstärkepegel eines Tracks an. In den letzten Jahren haben (elektronische) Produzenten und die Musikindustrie diesen Pegel zunehmend erhöht, indem der Song beim Mastern so komprimiert wurde, dass noch ein paar Dezibel mehr rausgeholt werden können. Davon versprach man sich die gesteigerte Aufmerksamkeit des Zuhörers. Das resultiert dann mitunter darin, dass es gar keine Wellen mehr gibt und alles ausgefüllt ist, ohne Raum zu lassen. Ein Beispiel findest du hier. Für diese Entwicklung hat sich in den letzten Jahren der Begriff Loudness War etabliert. Spotify hat sich vor wenigen Tagen als einer der letzten großen Streamingdienste dafür entschieden, den maximalen Lautstärkepegel für alle Tracks zu senken und setzt diesem "Lautheitskrieg" damit vermutlich ein Ende.

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Bisher hat Spotify alle Tracks auf -12 LUFS runtergerechnet. LUFS ist die Abkürzung für "Loudness Units relative to Full Scale". Vereinfacht gesagt wird damit die subjektiv wahrgenommene Lautstärke gemessen. Spotify hat diese nun auf - 14 LUFS gesenkt. YouTube und TIDAL normalisieren alle Tracks schon seit längerer Zeit auf diesen Pegel. SoundCloud und Bandcamp haben keinerlei Beschränkungen angesetzt.

Für alle Produzenten, die das Motto "Hauptsache so richtig laut" verfolgen, ist das eine schlechte Nachricht. Wenn sie bisher auf die Pegel von - 12 LUF produziert haben, werden ihre Tracks nun runtergerechnet und deutlich schlechter klingen. Oder anders gesagt: Alle, die bisher beim Loudness War mitgemacht haben, werden jetzt die Verlierer sein. In dem nachfolgenden Video wird das alles anhand von Beispielen genauer erklärt. Ab Minute 6:40 solltest du spätestens einschalten, der Teil davor lohnt sich allerdings auch:

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