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Betrunken sein ist auch leiwand, wenn man nach dem Heimkommen einsam im Bett liegt.

Nach einer Nacht, die so intensiv war, dass sie dich entweder direkt in die Hölle oder ins Gefängnis (vielleicht auch ein und dasselbe) bringen könnte, kommt immer irgendwann der Zeitpunkt, wo du ins Bett fällst. Da ist es ganz egal, ob du nur kurz ein Bier trinken wolltest und Tage später wieder deine Wohnung betrittst, oder deinen Vorsätzen ausnahmsweise treu geblieben ist. Was jedoch spannend ist und vermutlich so verschieden wie die Menschen selbst (und ihrer Räusche), ist der Zustand, in dem du dich befindest, wenn die Tür ins Schloss fällt und langsam wieder Ruhe einkehrt. Und obwohl anderen Menschen körperliche und geistige Phänomene zu beschreiben ungefähr so schwierig ist, wie einem Blinden zu erklären, wie Grün ausschaut, wollen wir es heute versuchen. Auf dass ihr dieses Wochende tief in euch gehen könnt und feststellen werdet, dass es euch genauso geht.

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Der Hubschrauber Wir fangen mit dem allgemeint bekannten Hubschrauber an, der bereits weitgehend erforscht ist. Klassischer Weise tritt er genau dann auf, wenn man ganz einfach zu viel gesoffen hat. Hier kommt es aber sehr wohl auf die Menge an, denn sehr betrunken sein reicht meistens nicht und führt zu banalem, komatösen Tiefschlaf. Für den Helikopter muss man jedoch mindestens 5 Bier zu viel intus haben oder versuchts am besten gleich mit hartem Alkohol. Probleme dem Taxifahrer die eigene Adresse verständlich zu machen oder die Unfähigkeit die Wohnungstür aufzusperren sind meist untrügliche Hinweise, dass der Hubschrauber unmittelbar im Anflug ist. Wer jedoch ganz sicher gehen will, kifft im Vollrausch noch einen Joint – zumindest bei mir ein todsicheres Mittel.
Was dann passiert, muss nicht lange beschrieben werden: du legst dich ins Bett, schließt die Augen und plötzlich beginnt sich alles zu drehen als wärst du, naja, halt ganz am äußersten Rand des Rotorblatts eines Hubschrauber. Je nach Dichtheitsgrad hört dieses unangenehme Gefühl nach ein paar Minuten wieder auf und man versinkt gerechten Schlaf des Säufers. Oder man kotzt.

Der Hulk Das ist ein typisches Beziehungsding und alleinstehende Personen, in Fachkreisen gerne auch Singles genannt, sind davon eher selten betroffen. Der Hulk ist auch vollkommen geschlechterunabhängig, obwohl dir meist frustrierte Männer erzählen wollen, er trete gehäuft bei Frauen auf. Dann holst du irgendeine Statistik zu häuslicher Gewalt - der schlimmsten Form des Hulk - heraus und alles wird klar.
Das hinterhältige am Hulk ist, dass es kaum eine Vorwarnung gibt und die Folgen in etwa so verheerend für eine Beziehung sind wie wenn man beim Ficken den Namen seines Expartners stöhnt. Nein, schlimmer, denn der Hulk eine absolut tödliche Massenvernichtungswaffe, er ist der Tsunami unter den Beziehungskatastrophen. Ansonsten ist der Hulk schnell beschrieben: aus dem Nichts heraus, wird ein Streit vom Zaun gebrochen, der sich von Minute zu Minute steigert und nicht einmal mittels Zen-Buddhistischer Gelassenheit entschärft werden kann. Es folgen Schreiduelle, Peinlichkeiten, Trennungen, Hassbekundungen und Flüche, die jede Zigeunerhexe vor Schreck erblassen lassen. Das Gute daran: nach ein paar Stunden Schlaf ist der Hulk ebenso plötzlich wieder verschwunden, wie er aufgetaucht ist und mit etwas Glück auch die Erinnerung an das Biest in dir.

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Der Plastilin-Mensch Dieses Begriff für ein Gefühl, das dich nur dann heimsucht, wenn du es wirklich maßlos übertrieben hast, ist meines Wissens nach noch nicht in den allgemeinen Sprachgebrach eingegangen. Oder vielleicht nennt ihr es auch ganz anders. Aber wohl am wichtigsten ist: wir reden hier von wirklich über die Stränge schlagen, nicht Hangover Style, sondern das was die USA in Vietnam gemacht haben, nur in Bezug auf Feiern.
Der Plastilin-Mensch ist in seinem Entstehungsort dem Hubschrauber sehr ähnlich, denn er taucht nur dann auf, wenn du alleine im Bett die Augen schließt, die Auswirkungen könnten jedoch nicht unterschiedlicher sein. Statt vollkommen besinnungslos herumgeschleudert zu werden, bist du dir jeder einzelnen Zelle deines Körpers bewusst. Das beängstigende daran: deine Gliedmaßen passen in ihren Dimensionen nicht mehr zusammen und ändern sich auch ständig. Mal ist die Hand, auf der du deinen Kopf liegen hast, riesengroß und du fühlst dich wie das Baby das in der Hand eines Basketballspielers liegt, nur dass du gleichzeitig Baby und Hand bist. Dann wiederum ist dein Körper in die Länge gezogen und auf meterlange Beine folgt der Torso eines Zwergs mit dem Kopf eines Riesen. Oder ist alles ganz anders. Ähnlich wie mit Plastilin ist alles Möglich und leider auch real, solange deine Augen geschlossen sind. Demnach sind auch offene Augen das einzige, was dagegen hilft, bis man irgendwann einschläft und als normaler Mensch mit ein bisschen Kopfweh wieder aufwacht.

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DONNERSTAG:

Wir haben Issue Release unserer fantastischen Photo Issue und nebenbei wird auch der Kiosk wiedereröffnet. Solltet ihr danach noch die Kraft haben, irgendwas zu machen könntet ihr noch zu 20 Years of HipHop gehen.

FREITAG:

Der Käptn ist in der Stadt. Also Rummelsnuff halt und startet heute seine Tour im Rhiz. Im Video zur Single liegt der Käptn in der Badewanne, raucht Pfeife und sieht ungefähr so aus, wie wir am Sonntag.

SAMSTAG:

Die Zwei ziehen ins Exil, aber nur kurzfristig. Also nur diesen Samstag gibt's die Super-Burschen von WRED und Pola-Riot im Loft. In der Pratersauna findet derweil wieder eine Familienfeier bei der Loud Minority statt. Also Cid Rim, Dorian Concept und der Rest der Bande.