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Musik

Jan Böhmermann ist nicht der Einzige, der aus Müll Kunst macht

Es ist gar nicht mal so einfach, einem Flachbrettscanner Melodien zu entlocken.

Aus sechzehn 3,5-Zoll-Disketten-Laufwerken, drei Flachbettscannern, zwei 3,5-Zoll-Festplatten, einem 24-Pin-Nadeldrucker, einem 9-Pin-Nadeldrucker, einer elektronische Schreibmaschine, einme Maxi-Tower-Gehäuse und einem 56k-Modem hat Jan Böhmermann vor knapp einem halben Jahr das Geekchester geschaffen.

In einer Formation bestehend aus fünf Pullunder-Nerds hat man in der SendungNeo Magazin Royale mittlerweile Songs von Fettes Brot, Hurts und nun auch Metronomy vertont.Aus knarzenden und fiependen Geräuschen werden dabei Retro-Beats. Es ist eine Art des Recyclings, die man wahrscheinlich schon aus dem vergangenen Schulmusikunterricht kennt.

Dabei ist Böhmermann nicht der Einzige, der mit gegebenermaßen "trashiger" Musik für Aufmerksamkeit sorgt. Schon im Jahr 2012 wurden Kinder aus einem Slumgebiet in Paraguay mit ihren spezifischen Musikinstrumenten berühmt. Die Dokumentation "Landfill Harmonic" zeigt das Thema Müll und Recycling aber aus einer viel ernsthafteren Perspektive, als Jan Böhmermanns nerdiges Orchester.

Die Stadt Cateura wurde neben einer Mülldeponie aufgebaut. Die knapp 1.500 Tonnen Müll, die täglich neben den Häusern der Bewohner landen, nutzte Initiator Chávez, um das "Recycled Orchestra" zu gründen. Die Idee, aus Müll Musik zu machen wurde von vielen Musikern damals aufgenommen, um eigene "Trash-Orchester" zu gründen. Das Original-Orchester tourte mit ihrer revolutionären Idee um die Welt und spielte am Ende sogar mit der Metalband Megadeth.

Zu denen kann sich mit mittlerweile drei erfolgreichen Coversongs auch das Geekchester zählen, die sich in ihrer Arbeit auf den Schrott des 21. Jahrhunderts beziehen: Nicht mehr den neuesten Standards entsprechende Technik.