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Thump

Wir haben alle offenen Fragen zum neuen Technics-Plattenspieler geklärt

Dieser 1210er wird mehr können, als du denkst.

WIR DREHEN DURCH. Das PR-Team von Panasonic hat gestern auf der internationalen Funkausstellung (ifa) angekündigt, dass der Konzern die SL-Serie von Technics wiederbeleben wird. Dabei stellten sie einen Prototypen des neuen Plattenspielers vor. Erste DJ-Blogs wünschen sich jetzt schon die Rückkehr des 1210ers herbei, doch mit diesem Plattenspieler scheint der Konzern eine andere Zielgruppe ins Visier genommen zu haben. Wie es der Zufall will, war unser Reporter* auch auf der ifa und hat den Marketing-Strategen von Panasonic so lange abgefüllt, bis er die Sell Out-Strategie des neuen Technics-Plattenspielers rausgefunden hat.

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An welche Zielgruppe richten Sie sich mit ihrem neuen Plattenspieler?
Marketing-Fuzzi*: Mal ehrlich, kein vernünftiger DJ legt heute noch mit Platten auf. Du hast nur Stress mit kaputten Nadeln und wackligen DJ-Pulten, musst schwere Taschen rumschleppen, die dir das Flughafenpersonal regelmäßig aus dem Flieger klaut und wenn du eine Platte im Halbdelirium zerkratzt, ist sowieso alles vorbei. Wir gehen also nicht davon aus, dass auch nur ein einziger echter DJ sich dieses Gerät kauft. Schau dir einfach unser Image-Video an. Wir zielen voll auf nostalgische alte Männer so ab 40. Damit haben wir eine zahlungskräftige Target Group, die dank unseres Produktes ihrem größten Bedürfnis nachkommen kann—ihren Doppelhaushälften-Nachbarn zu beeindrucken.

Der Gesamteindruck ihres neuen Plattenspielers ist sehr minimalistisch, wo ist der Tonabnehmer?
Sehr gut erkannt! Das ist die eigentliche Innovation des neuen SL. Das Pioneer-Forschungsteam hat festgestellt, dass ausgerechnet die Platten-Nadeln den Tonträger mit jedem Abspielvorgang kontinuierlich zerstören. Der neue Technics aber geht neue Wege, er schont die oft sehr wertvollen Platten konsequenter als jeder seiner Vorgänger. Unser neues Technics-Gerät wird das kostbare Vinyl lediglich drehen. Dem Anwender bietet sich damit ein wunderbares Retro-Feeling, ohne dass er seine Plattensammlung beschädigen muss. Mit einer kostenpflichtigen App kann er dann die abgespielte Platte einscannen und übers iPhone abspielen.

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Wird es Upgrades geben, mittels derer man Platten auch direkt abspielen kann?
Ja, natürlich! Wir arbeiten auch an einer Tonabnehmer-Nadel für die besonders audiophilen Plattensammler. Außerdem wird es in der DJ-Edition auch einen Play-Button geben. Aber das ist nur so ein Promo-Gag, haha—wie gesagt, kein Mensch legt heute ernsthaft noch mit Platten auf.

Welche weiteren Features sind geplant?
Naheliegend ist natürlich die Kitchen Edition für Foodies. Hier das erste Modell, das anstelle Plattentellers auch ein Kochplatten-Modul enthält. Der besondere Twist an dieser Option ist, dass das Vintage-Feeling nicht verlorengeht. Unsere Entwickler haben es geschafft, dass mit dem neuen Technics dann nicht nur Jazz aus New Orleans sondern auch ein Steak aus Argentinien auf den Teller legen kannst. Der Anwender kann mit dem Produkt wie gewohnt zwischen 33 und 45 RPM wählen, hinzu kommt eine Pitch-Control-Steuerung bis 230°C.

Wie soll es mit Technics, der Premium-Marke von Panasonic, weitergehen?
Wir setzen weiterhin auf die Useless Analog Retro-Geschichte, 2017 kommt ein portabler Kassettenrekorder mit Aluminium-Gehäuse, außerdem planen wir ein gedrucktes Musikmagazin, aber mehr darf ich wirklich nicht verraten.

* Also genau genommen war es ein Typ, den wir gestern im about:blank getroffen haben und der uns für zwei Bier diese Story verkauft hat.
**Name geändert