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Was es über dich aussagt, wie du Ostern verbringst

Bei 17 Grad am Strand, in Jogginghosen vor dem Fernseher oder im Sonntagskleid bei der Familie: Wie du Ostern feierst sagt so einiges über dich aus.
Foto: Public Domain

Ostern steht heutzutage vor allem für etwas: vier freie Tage. Keine Uni, kein Büro, keinen Stress. Viele nutzen diese Gelegenheit, um diese vier Tage bis zum Letzten auszupressen und so wurde Ostern zu einem unserer letzten verbleibenden „Ich bin dann mal weg"-Feiertage überhaupt.

Wieso wir frei haben, scheint da erstmal nicht so wichtig. Irgendwas mit Jesus reicht als Begründung, um uns mit einer Jahresration an Schokohasen und gefärbten Eiern einzudecken. Die Kurzfassung: Jesus wurde am Karfreitag gekreuzigt und ist drei Tage später auferstanden. Der Hase hat dabei reichlich wenig mit dem eigentlichen Auferstehungsding zu tun, sondern wurde als Fruchtbarkeitssymbol aus der germanischen Feier zum Frühlingsanfang übernommen – ohne grossartige Begründungen. Da war man bei den Eiern im Vergleich schon etwas kreativer: Aus Eiern schlüpfen Küken, es entsteht also neues Leben und neues Leben kann mit etwas Fantasie mit einer Auferstehung gleichgesetzt werden.

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Aber genug der Geschichts- und Religionslektionen: Heute freuen wir uns kaum mehr über die Auferstehung von Jesus, sondern viel mehr darüber, uns bei Frühlingstemperaturen am Strand zu wälzen oder Lissabon mal wieder einen Besuch abzustatten. Ich habe mich an eine Analyse gewagt, was es über dich, mich und alle die du kennst aussagt, wo sie vier Tage lang auf der faulen Haut liegen und zuviel Schokolade essen.

Du machst Ferien am Strand

Hast du dich dafür entschieden dieses Jahr gemütlich am Strand einen drauf zu machen? Vielleicht in Antalya, Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote oder Teneriffa? Gratuliere, mit dieser Entscheidung bist du nicht alleine. Genauer gesagt, teilst du sie mit dem Grossteil der Schweizer, die sich entscheiden, über Ostern irgendwohin zu fliegen.

Foto: _dChris | Flickr | CC BY 2.0

In diesem Fall findest du wahrscheinlich auch Rihanna's neuen Song „Work" eines der „besten Lieder aller Zeiten" und hast schon dein Fitnessabo fürs nächste halbe Jahr verlängert. Nikes gehören für dich zum Alltag und du bist immer für eine witzige Facebook-Challenge zu haben. Du legst wohl viel Wert auf dein Äusseres—sonst würdest du nicht schon zu Frühlingsanfang einen Teint haben wollen. Und da du dir in einer der beliebtesten Reisezeit einen Flug, ein Hotel und sicherlich auch ein paar Moscow Mules oder Pina Coladas gönnen kannst, bist du entweder ein Besserverdiener oder tust so, als wärst du einer.

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Du machst einen romantischen Städtetrip mit deinem Gspusi

Du bist entweder frisch verliebt, frisch in einer Beziehung oder versuchst gerade, deine langjährige Beziehung aufzufrischen. Aber du gehörst nicht zu der oben genannten grauen Masse, die du wahrscheinlich verachtest. Du interessierst dich für die Kultur deiner Reiseziele und bist Museen oder anderen kulturellen Aktivitäten nicht abgeneigt.

Namen wie Kafka oder Segantini hast du immerhin schonmal gehört und kannst sie einem Metier zuordnen. Du bist ein wissensdurstiger Mensch und informierst dich deswegen täglich über aktuelle Geschehnisse. Du hast einen höheren Abschluss und mindestens einen (wenn auch weit entfernten) Plan, etwas aus dir zu machen.

Ausser du gehst nach Amsterdam. Wenn du nach Amsterdam gehst, dann willst du vermutlich einfach nur kiffen.

Du besuchst deine Verwandten

Wenn du an Ostern Zeit mit deinen Verwandten verbringst, wohnst du entweder noch zu Hause, bist religiös oder hast keine Freunde. Oder deine Verwandten leben im Ausland und du tarnst deinen hinterlistigen Plan, einen Ferienschlafplatz für lau abzukriegen, mit deiner scheinheiligen „Ich liebe meine Verwandten"-Attitüde. Klar hast du deine italienische/rumänische/griechische Grossmutter vermisst und freust dich darauf, sie zu sehen. Aber ganz ehrlich: Kostenlos essen, saufen und schlafen tönt für dich auch nicht so abschreckend.

Foto: Duccio | Wikimedia | CC BY-SA 3.0

Du bist eigentlich ein fauler Mensch. Alles was um dich herum passiert, nimmst du einfach so hin. Du hinterfragst wenig und lässt dich in der Regel mit dem Strom treiben.

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Aber ganz egal, ob du der herzensgute oder der schmarotzende Enkel bist: Dass du zu deiner Familie reist, heisst vor Allem, dass du noch mit ihr redest. Und glaub mir, das kann nicht jeder von sich behaupten.

Du machst einen 96-Stunden-Rave mit deinen Freunden

Nicht nur farbige Eier werden an Ostern gegessen. Es gibt auch andere kleine, farbige Dinge, die während eines viertägigen Osterurlaubs in deinen Mund geraten können. Vor allem, wenn man sich dafür entscheidet, an Ostern mal wieder so richtig abzustürzen.

In konservativeren Städtchen wie meinem geliebten Schaffhausen hat man an einem Karfreitag herzlich wenig Aussichten auf einen guten Rave. Nicht so in Metropolen wie Zürich. Hier kann man sich sogar an einem so religiösen Feiertag wie dem Karfreitag die Birne im Hive oder in der Zukunft zuballern. Und genau dort wird man dich finden.


Das kaputtest Anti-Oster Video des Internets:


Vermutlich mit Glubschaugen und einem Mate-Vodka in der Hand wirst du zum plumpen Beat hin und her wippen und eine Zigarette nach der anderen runterziehen. Ob Mann oder Frau: Du trägst stets ein Snapback und trotz frühlingshafter 15 Grad frierst du nicht in Spaghettiträger-Shirts. Um fünf Uhr Morgens fängt für dich die Party erst richtig an, denn schlafen kannst du auch wenn du tot bist (oder vor Erschöpfung umfällst).

Du sitzt alleine zu Hause

Kommen wir zu der Gruppe, zu der sich wahrscheinlich der Großteil von euch zählen darf: Du verbringst Ostern alleine zu Hause. Denn wenn du an einem religiösen, familiären Feiertag wie Ostern tatsächlich alleine zu Hause sitzt, bist du wahrscheinlich faul und/oder ein egoistisches Arschloch. Nicht, dass das schlecht wäre. Im Grunde sind wir ja alle so. Aber deine "Scheiss auf alles"- Attitüde lässt dich über den Durchschnittsegoisten hinausschiessen. Du bist genervt, müde und ausgelaugt von deinem Job/Studium oder ganz allgemein dem Leben.

Foto: Hogarth Mariage | Wikimedia | CC BY-SA 3.0

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Du bist aber kein Einsiedler. Im Grunde bist du ein geselliger Mensch, hast ein paar gute Freunde (aber nicht zu viele, weil ja nur dumme Menschen viele Freunde haben) und hast auch die eine oder andere Einladung zum Osteressen bekommen. Aber du gehst nicht hin. Vielleicht hast du einen guten Grund dafür, vielleicht hast du dir aber auch einen guten Grund zurechtgelegt. Denn du möchtest eigentlich einfach nur eines: chillen.

Mit oder ohne Sexualpartner: Dieses Ostern verschanzt du dich in deiner Wohnung, ernährst dich vom Lieferdienst, lässt Netflix in einer 24-Stunden-Schleife laufen und trägst Jogginghose. Und weisst du was? Genau so sollte Ostern auch sein.

Sascha wird übrigens auch alleine zu Hause sitzen: @saschulius

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Titelbild: Public Domain