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Festivals

Zum Start des Atonal: Das sind die 5 interessantesten Acts

Wir haben für dich einen Blick ins heute anlaufende Festival-Programm geworfen.
Ein Highlight beim Atonal 2016: Allesandro Cortini von NIN

Neun Jahre lang gab das Festival Atonal. Dann war es lange weg und jetzt gehört es seit mittlerweile drei Jahren wieder zum Ausgehkalender. Das Atonal 2.0 feiert auch in seiner vierten Ausgabe wieder all jene Formen der Musik, die sich avantgardistisch, existentialistisch und nonkonform an den Rändern des Geschehens herumreiben. Was früher die Neubauten waren sind ab heute im Kraftwerk Berlin (das Tresor und OHM beheimatet) Mika Vainio, DVA Damas oder Silent Servant. Das fünftägige Programm hält zahlreiche vielversprechende Auftritte und Sets bereit. Wir haben mal unsere fünf Favoriten für dich herausgepickt.

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Alessandro Cortini
Sonntag, Mainstage, 0:00

Der Italiener Alessandro Cortini ist festes Mitglied der Nine Inch Nails, hat mit Christina Aguilera und Ladytron Musik gemacht und außerdem mit seinem Song „Scappa" letztes Jahr so etwas wie einen Ambient-Smash-Hit abgeliefert. In seinem Projekt AVANTI (Weltpremiere!) begleitet Cortini instrumental alte Super 8 Filme seines Großvaters. Bilder, Erinnerungen, Interpretationen aus dem Jetzt und Musik verschmelzen so zu einem meditativen Exkurs über das Leben. OK, das klingt schon ziemlich prätentiös und kitschig, aber nachdem wir jetzt den ganzen Tag sein Album Risveglio in Dauerschleife gehört haben, gehen wir psychisch ziemlich auf dem Zahnfleisch. Also, keine Wiederrede, das wird super! (ar)

Death in Vegas
Samstag, Mainstage, 23:00

Wenn sich einer Fearless nennt, dann macht er es nicht ohne Grund. Richard Fearless (bürgerlich: Maguire) ist der brachial-geniale Kopf hinter Death in Vegas. Rund um Fearless herum hat diese Band immer wieder neue Formen und Ausprägungen angenommen. Die aktuelle Inkarnation bildet der Brite gemeinsam mit Kollegin und Schauspielerin Sasha Grey, ehemals aTelecine. Zenterschwerer Drone Techno ist das. Verzerrt und verstörend, episch und beklemmend. Nur echt als audiovisuelles Liveerlebnis. (tv)

ORPHX + JK Flesh
Freitag, Mainstage, 23:00

Laut Pressetext eine der aufregendsten Kollaborationen des Jahres und wir befürchten, dass da einiges dran sein könnte. Als Orphx produzieren die Kanadier Rich Oddie und Christina Sealey seit über 20 Jahren unglaublich treibenden und hypnotischen Krach, der in den letzten Jahren auch die Tanzflächen schummriger Technoclubs zum Kochen bringt. JK Flesh wiederum ist ein Projekt von Justin K. Broadrick, dem wohl umtriebigsten britischen Musiker in Sachen, nun ja, Krach. Neben seinen legendären Industrial-Metal-Projekten Godflesh und Jesu experimentiert er seit jeher auch viel in den Bereichen Dub, Techno, HipHop und Breakbeat. Was uns bei dem einmaligen Auftritt dieser Grundpfeiler düsterer Experimentalmusik erwarten wird? Ziemlich sicher Krach—herrlicher, mitreißender, überwältigender Krach. (ar)

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Veronica Vasicka
Samstag, Tresor, 5:00

Ihre The Minimal Wave Tapes Compilations haben die Radiomacherin, DJ, Selektorin, Labelbetreiberin und Musikerin Veronica Vasicka einem größeren Publikum bekannt gemacht. Obskure und oftmals spröde Pioniers- und Pionierinnentaten der (vorrangig europäischen) elektronischen Musik hat sie darauf versammelt und passt somit wie keine zweite ins Programm des Atonals mit all seiner Geschichte. DJ-Sets von ihr sind immer auch eine informativ-unterhaltsame Lehrstunde. Und enorm tanzbar. (tv)

Lena Willikens
Samstag, Globus, 3:30

Kein gutes Festival ohne Lena Willikens. Ob Melt! oder Nachtdigital, CTM oder gar Primavera: Die Resident im Düsseldorfer Salon Des Amateurs blickt mit einer wahren Punk-Attitüde auf elektronische Musik und gestaltet ihre Sets deshalb so vielseitig wie ihren Bookingkalender. Acid, Disco, Proto-Techno, gern auch mal was eher Industrial-Haftes. Willikens Stil ist mit ordentlich Gefühl angeraut und von überraschenden Energieschübe wie ein Myzel durchzogen. (tv)

Festivalpässe sind bereits ausverkauft, aber es gibt für jeden Tag noch einzeln Karten. Alle Texte von Adrian Jaksch und Thomas Vorreyer.

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