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Wayne Snows Debütalbum wäre in einer perfekten Welt die Zukunft von House und Soul

Für seinen ersten Langspieler hat der nigerianische Sänger mit Max Graef und Neue Grafik zusammengearbeitet. Hör dir die zehn Tracks von “Freedom TV” bei uns exklusiv in voller Länge an.
Freitag kommt sein erstes Album: Wayne Snow. Promofoto

Freitag kommt sein erstes Album: Wayne Snow. Promofoto

"Oh baby, there is nothing wrong." Das sind die ersten Worte, die Wayne Snow auf seinem Debütalbum Freedom TV singt. Und mit diesem ist nicht nur nichts verkehrt, sondern alles richtig. Wie soll es auch anders sein, bei den Zutaten? Sieben der zehn Tracks hat Snow gemeinsam mit Max Graef produziert, die übrigen drei mit dem Franzosen Neue Grafik. Herausgekommen ist ein Mosaik musikalischer Einflüsse, das in einer perfekten Welt der Vorgeschmack auf die Zukunft von House und Soul wäre.

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Mit "Red Runner" ist ein Track auf Freedom TV enthalten, der bereits 2014 auf Snows EP Red Runner zu hören war und von Max Graef produziert wurde. Bereits er enthält alle Bestandteile, die auch Snows Soloalbum so aufregend machen: Beats, die sich merklich vom aktuellen Produktionseinheitsbrei abheben. Und nicht zuletzt eine Stimme, die in der Tradition großer House-Sänger wie CeCe Rogers, Jamie Principle und Joe Smooth steht.

Mit am stärksten verdeutlicht "Freedom R.I.P." diese Symbiose. Der Track ist eine der drei Kollaborationen mit Neue Grafik, dessen Produktionen zusammen mit Graefs auf Albumlänge wunderbar harmonieren. Wir könnten noch weitere Gründe nennen, warum Freedom TV, das diesen Freitag auf dem dänischen Label Tartelet Records erscheint, so toll ist. Zu deinem und zu unserem Glück können wir jetzt aber die Musik einfach für sich sprechen lassen:

Anlässlich seines Albumdebüts haben wir es uns außerdem nicht nehmen lassen, Wayne Snow ein paar Fragen über den Entstehungsprozess, die politischen Songtitel und seine Wahlheimat Berlin zu stellen.

THUMP: Wie ist es, als Sänger ein Album mit Produzenten wie Max Graef und Neue Grafik zu machen? Wie läuft der Prozess ab?
Wayne Snow: Beide sind auf ihre eigene Art unglaublich talentierte und passionierte Produzenten. Ich schätze mich sehr glücklich, sie kennengelernt zu haben. Die Arbeit mit ihnen fühlt sich meistens sehr natürlich an. Wenn wir einen Track produzieren, teile ich ihnen meine Ideen mit und in der Regel greifen sie den Vibe sofort auf.

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Dein Album hat diese ganzen wundervollen Soul-, Jazz-, HipHop- und House-Grooves. Erzähl uns mehr über deine musikalischen Einflüsse. Wie wichtig ist es für dich, mit facettenreichen Musikern wie Max Graef zu arbeiten – ergeben sich daraus auch Probleme?
Ich habe dieses Album als emotionale Reise aufgebaut. Musik ist für mich nie einfach nur ein Stil, sondern mehr ein Gefühl. Mir ist es wichtig, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die wandlungsfähig und offen für Neues sind. Das erlaubt es mir, mich frei auszudrücken.

Der Albumtitel, Freedom TV, ist eine Hommage an Freedom Nyamubaya, eine simbabwische Freiheitskämpferin. Was ist dein besonderer Bezug zu ihr?
Ich bin vor einigen Jahren bei Recherchen in der Berliner Stadtbibliothek auf Freedom Nyamubaya aufmerksam geworden. Ich war beeindruckt von ihren Worten, ihrer Klarheit und ihrer Ehrlichkeit. Sie predigte die Tugenden der Poesie gegenüber denen der Waffen, um die Gedanken der Menschen zu befreien. Das ist genau mein Standpunkt. Für mich muss Musik eine edle Kunst der Seele sein. Wir dürfen nicht zulassen, dass Gier und mangelnde Aufrichtigkeit überhandnehmen.

Man merkt, dass dein Album politisch angehaucht ist. Wie kommt das?
Es war nicht so geplant, aber ich glaube, wenn du etwas tust, das an alle gerichtet ist, dann wird es zwangsläufig in gewisser Weise auch politisch. Bei allem, was gerade in der Welt vor sich geht, ist es schwer, keine Stellung zu beziehen.

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Wann bist du nach Berlin gezogen? Wie war dein erster Eindruck? Gab es bestimmte Probleme, als Künstler in dieser Stadt anzukommen?
Ich bin vor etwa vier Jahren nach Berlin gekommen. Als ich hier ankam, fand ich die Stadt dreckig und ein bisschen abgedreht. Schwer war es, mit den ganzen Vorurteilen hierherzuziehen. Ich musste mir die erst abgewöhnen, um meinen Aufenthalt wirklich genießen und Musik mit der Demut machen zu können, die es dafür braucht.

Was können wir neben deinem neuen Album dieses Jahr sonst noch von dir erwarten?
Zusammen mit Neue Grafik und Monomite werde ich zur Release-Party am 22. März zum ersten Mal als Live-Act auftreten. Ich freue mich unglaublich über unser Trio. Ich liebe die Bühne so sehr wie die Arbeit im Studio. Mit diesen Jungs zu spielen, ist einfach herrlich.

Wenn dir Wayne Snows Album so sehr gefällt wie uns, kannst du es am Freitag kaufen.

Wayne Snow Freedom TV Tracklist:

1. Cooler
2. Still In The Shell
3. Drunk
4. Red Runner
5. The Rhythm
6. Rosie
7. Fall
8. Nothing Wrong
9. Freedom R.I.P.
10. Nothing But The Best

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